Studien zeigen, dass es verschiedene Persönlichkeiten bei Katzen gibt

Das Umfeld ist einer der Faktoren, welcher die Persönlichkeit des Tieres am meisten beeinflusst.
Studien zeigen, dass es verschiedene Persönlichkeiten bei Katzen gibt
Paloma de los Milagros

Geschrieben und geprüft von der Biologin Paloma de los Milagros.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Viele Leute glauben, dass Katzen generell unabhängiger und weniger freundlich als andere Haustiere sind. Doch die letzten Entdeckungen scheinen darauf hinzuweisen, dass Katzen verschiedene Persönlichkeiten haben können. Deshalb ist es nützlich, sie besser kennenzulernen, um das Zusammenleben mit ihnen schöner zu gestalten.

Die Ethologie und andere Disziplinen, die sich mit der Tierwelt auseinandersetzen, haben traditionell dem Verhalten des Hundes mehr Aufmerksamkeit geschenkt als jenem von Katzen.

Bisher hat die wissenschaftliche Gemeinschaft nicht die Existenz verschiedener Verhaltensweisen erforscht und Katzen generell als introvertierter und eigenbrödlerischer als Hunde dargestellt.

Dieses Konzept wurde allerdings 2017 auf den Kopf gestellt. Das liegt an einer Studie, die durch Forscher aus dem Süden Australiens und Neuseeland ausgeführt wurde.

Sie wurde am 23. August in der Zeitschrift PLOS One veröffentlicht und nannte sich The ‘Feline Five’: An exploration of personality in pet cats (Felis catus). In dem Artikel kam man zu dem Schluss, dass es fünf Modelle von gewöhnlichem Verhalten gibt.

Das Ziel der Studie war es, nicht nur zu bestätigen, dass Katzen verschiedene Persönlichkeiten haben, konkret gesagt fünf, sondern auch, sie zu verstehen, um so das Zusammenleben Zuhause zu verbessern.

Katzen können verschiedene Persönlichkeiten haben

Die Methodologie basierte auf dem Modell, das man bei der Forschung der menschlichen Persönlichkeit verwendet. Man nennt es Big Five oder Modell der fünf Faktoren. In diesem Modell werden die Persönlichkeiten durch fünf generelle Faktoren beschrieben: Neurotizismus, Extroversion, Domination, Impulsivität und Freundlichkeit.

Jeder dieser Faktoren wird dann wiederum mit weiteren Charakteristiken verbunden, sodass jedes Tier durch 52 verschiedene Merkmale bewertet wird. Nachdem die Studie die Daten 2802 verschiedener Hauskatzen interpretiert hatte, kam sie zu den folgenden Persönlichkeiten:

  • Neurotizismus: zeichnet sich durch Unsicherheit, Ängstlichkeit, Angst vor Personen, Misstrauen und Schüchternheit aus.
Ängstliche Mieze in geduckter Haltung
  • Extraversion: Katzen mit dieser Art von Charakter sind aktiv, neugierig, aufmerksam und intelligent.
  • Domination: Sie zeigt sich durch einschüchterndes Verhalten und Aggressivität gegenüber Menschen und anderen Tieren, Katzen eingeschlossen.
  • Impulsivität: Damit sind jene Katzen gemeint, die unberechenbar und leichtsinnig sind.
  • Freundlichkeit: Diese Samtpfötchen zeigen sich verschmust, sanft und sind gerne in der Nähe der Menschen.

Laut der Experten sind diese verschiedenen Persönlichkeiten sehr eng mit dem Umfeld der Katze verbunden. So kann es sein, dass eine Katze, die impulsive Verhaltensmuster an den Tag legt, sich vielleicht in einer stressigen Situation befindet.

Im Gegensatz hierzu könnten Katzen, die sich nicht zufrieden zeigen und leicht ärgerlich werden, an einer Krankheit oder an Schmerzen leiden.

Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, dass der Bezugsmensch auf ein neutrales Ambiente und die Gesundheit des Tieres achtet. Schließlich könnte sich all das auf den Stimmungszustand des Stubentigers auswirken.

Tipps für eine gesellige Katze

Auch wenn Katzen verschiedene Persönlichkeiten haben können, so kann man doch ihre gesellige Seite verstärken.

Die Experten behaupten, dass die beiden wichtigsten Faktoren bei der Entwicklung ihrer Geselligkeit ihre genetische Persönlichkeit und die Sozialisierung, die sie zwischen der dritten und neunten Lebenswoche erhalten, sind.

Je mehr Zeit ein Kätzchen also mit Menschen und anderen Haustieren verbringt, desto mehr wird es später auf sein Umfeld eingehen.

Schmusekater lässt sich von seinem Menschen verwöhnen

Falls du darüber nachdenkst, eine ausgesetzte Katze zu adoptieren, dann ist es nützlich, dir darüber Gedanken zu machen, welchen möglichen Situationen das Tier in seiner Vergangenheit ausgesetzt war.

All der Stress kann seine Persönlichkeit stark beeinflusst haben, was progressiv zu einer impulsiven, neurotischen oder sogar dominanten Persönlichkeit geführt haben kann.

In diesen Fällen sollte man die Tiere schrittweise sozialisieren und falls notwendig einen Verhaltensexperten hinzuziehen.

Außerdem ist auch die Rasse ausschlaggebend dafür, wie freundlich oder energiegeladen die Samtpfötchen sind.

Es gibt Studien, welche herausgefunden haben, dass die Bengalkatzen oder die Abessinierkatzen sehr aktiv sind, während Perserkatzen eher zur Ruhe neigen.

Das alles zeigt uns, dass sehr viele Faktoren den Charakter einer Katze beeinflussen. Deshalb ist es auch wichtig, dass Bezugsmenschen lernen, die Tiere zu verstehen, damit es ein harmonisches Zusammenleben gibt.


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