Annäherung an einen ängstlichen Hund: unsere Tipps

Man muss immer bedenken, dass ein verschreckter Hund aufgrund seiner eigenen Unsicherheit aggressiv werden kann. Fühlt er sich in die Ecke gedrängt, so kann er durchaus angreifen.
Annäherung an einen ängstlichen Hund: unsere Tipps

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Hast du schon mal versucht, auf der Straße einen Hund zu streicheln, der dann abgehauen ist? Das kann aus verschiedenen Gründen geschehen, doch hängt oft mit der Persönlichkeit zusammen. Für die Annäherung an einen ängstlichen Hund braucht es viel Geduld, Ruhe und Willenskraft.

Man muss noch erwähnen, dass nicht nur Straßenhunde ängstlich sind. Es scheint einfach in der Natur einiger Fellnasen zu liegen und für die Bezugsmenschen ist es dann manchmal ganz schön schwierig, diese Tiere zu sozialisieren.

Auch für solche Fälle sind die Techniken zur Annäherung an einen ängstlichen Hund geeignet.

Warum haben die Tiere Angst?

Genau wie auch Menschen, haben Hunde verschiedene Persönlichkeiten, die sie zu einzigartigen Wesen machen. Um diese Charakterzüge besser zu beschreiben, haben Hundetrainer Vokabular wie “unterwürfig” oder “dominant” erfunden. Das hilft uns dabei, die Tiere besser zu behandeln.

Ängstliche Hunde gehören meist der unterwürfigen Kategorie an. Sie lassen sich durch einen oder mehrere Anführer im Rudel leiten. Dadurch kommt es, dass einige Hunde aggressiver oder auch schüchterner als andere sind.

In diesem Moment sind wir also mit einem verschreckten Hund konfrontiert. Die Annäherung an einen ängstlichen Hund muss selbstverständlich anders stattfinden, als die an einen normalen. Ängstliche Hund sind oft aggressiver, weil sie meinen, so ihr Leben vor Gefahr schützen zu können.

Um festzustellen, ob ein Hund Angst hat oder nicht, muss man nur seine Körpersprache beobachten. Ein hochgehobener Schwanz, gebleckte Zähne oder weit geöffnete Augen sind klare Zeichen für einen imminenten Angriff.

Solltest du diese Verhaltensweisen beobachten, dann entferne dich am besten schnellstmöglich.

Was tun, wenn mein Hund Angst hat?

Unsere Art der Annäherung an einen ängstlichen Hund beeinflusst die Reaktion des Tieres stark. Was wir damit meinen? Wir können ein ängstliches Tier nicht wie ein normales behandeln.

Wir müssen ganz langsam und ruhig auf es zugehen, um es nicht zu provozieren oder zu verschrecken.

Annäherung an einen ängstlichen Hund

Das Wichtigste ist es, immer die Ruhe zu bewahren. Hunde können Nervosität bei einem Menschen spüren. Das kann sie ebenfalls nervös machen und mit einem unerwarteten Angriff enden.

Man kann sich auch so verhalten, als sei der Hund gar nicht da. Einer der größten Fehler bei der Annäherung an einen ängstlichen Hund ist es, ihm in die Augen zu sehen oder sich bezüglich des Platzes dominant zu verhalten.

Dadurch fühlt sich das Tier in die Ecke gedrängt und reagiert wahrscheinlich mit Gewalt aus Selbstschutz.

Nähere dich mit leichten, leisen und sanften Schritten an, ohne dabei zu starr auf seine genaue Position zu blicken. Er soll verstehen, dass du keine Gefahr für ihn darstellst, sondern dich nur freundschaftlich verhalten möchtest.

Manche Trainer raten auch an, dem Tier sanft zuzureden. Damit möchte man es beruhigen und ihm zeigen, dass wir freundlich sind.

Andere raten an, sich auf die Höhe des Hundes zu begeben, damit die menschliche Größe das Tier nicht überfordert. Es kann sein, dass das Tier sich durch unsere Größe bedroht fühlt.

Was tun, wenn der Hund aus Angst wegrennt?

Einer der besten Tipps, die wir dir in dieser Situation geben können: jage ihm nicht hinterher. Sein Gehirn wird ihm zu verstehen geben, dass du ihn verfolgst, weil du ihn verletzen möchtest. Dieser Schluss kann sehr schlimm für euch beide enden.

Außerdem kannst du ihn so auch aus einer Zone verscheuchen und ihn in eine andere ohne Ausweg bringen. Erneut lässt du dem Hund keine andere Wahl, als mit Aggression zu reagieren.

Aggressivität als Verteidigunsmechanismus

Aggression als Verteidigung

Wenn wir bei der Annäherung an einen ängstlichen Hund viel Aggressivität von Seiten des Tieres erfahren, so bleiben uns nur zwei Optionen. Die erste ist es, aufzugeben und den Hund in Ruhe zu lassen.

Wir müssen schließlich bedenken, dass unsere Sicherheit vorgeht. Es hat wirklich keinen Sinn, sich Risiken wie einer Tetanuserkrankung oder einem verlorenen Finger wegen eines Hundebisses auszusetzen.

Die zweite Option ist es, weiter zu machen. Zeigt der Hund klare Anzeichen von Aggressivität (gebleckte Zähne, Knurren oder stehendes Rückenfell), dann ist es am besten, weiter ruhig und freundlich zu bleiben. 

Wir sollten allerdings schon mit mehr Vorsicht darauf achten, nicht gebissen zu werden. Der Schlüssel ist Geduld. Mit viel Glück schaffen wir es, einen neuen Freund und vielleicht sogar ein neues Familienmitglied zu gewinnen.

Weitere Ratschläge zur Annäherung an einen ängstlichen Hund

  • Zwinge den Hund nie zu einem Treffen. Lasse sich alles von allein entwickeln. Der Hund muss von selbst verstehen, dass du keine Bedrohung für ihn darstellst.
  • Anstatt dich ihm stehend anzunähern, warum legst du dich nicht auf die Seite? Wenn ein Hund sich auf die Seite legt, so bedeutet das Spiel für ihn. Auf diese Weise gibst du ihm zu verstehen, dass du mit ihm befreundet sein möchtest.
  • Versuche es mit Futter: versuche ihm, etwas Futter aus deiner Hand anzubieten. Sollte er dabei aggressiv werden, kannst du ihm die Leckerli auch auf den Boden legen. Er soll verstehen, dass wir sein Wohlergehen wünschen und ihm keinen Schaden zufügen möchten.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.