Was kann man tun, wenn der Hund Angst vor Fremden hat?

Wenn dein Hund Angst vor Fremden hat, kann das durch einen Unfall passiert sein oder das Ergebnis eines Traumas in der Vergangenheit sein. In diesen Fällen ist es ratsam, sich an einen Fachmann zu wenden.
Was kann man tun, wenn der Hund Angst vor Fremden hat?
Eugenio Fernández Suárez

Geschrieben und geprüft von dem Tierarzt Eugenio Fernández Suárez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Wenn der Hund Angst vor Fremden hat, kann das zu einem großen Problem werden. Angst ist ein sehr wichtiges Gefühl mit einer biologischen Funktion. In diesem Fall bereitet es dem Hund jedoch unnötigen Stress, was langfristige Schäden verursachen kann.

Die Sozialisation ist eine lebenswichtige Phase in der geistigen Entwicklung von Haustieren.

Normalerweise entwickelt sich die Angst vor Fremden bei Hunden in dieser Phase. Wenn der Hund Angst vor Fremden hat, muss man für  eine gezielte Diagnose zunächst nach den Ursachen suchen.

Warum hat mein Hund Angst vor Fremden?

Es gibt viele Gründe für Angst vor Fremden bei Hunden. Oft liegt es an der oben erwähnten falschen Sozialisation oder sogar an groben Fehlern in dieser Phase.

Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Welpe in den ersten Lebensmonaten nicht an Fremde gewöhnt wird.

Da Hunde bei Menschen leben, müssen sie zu gut sozialisierten Tieren werden und ein gewisses Selbstvertrauen entwickeln. Es ist wichtig, den Welpen zwischen dem zweiten und dritten Lebensmonat richtig zu sozialisieren.

Die Sozialisation sollte nach dem Welpenalter fortgesetzt werden und niemals plötzlich durch eine andere Umgebung oder durch Isolation beendet werden. Ebenso sollte der Hund weiterhin viele Erfahrungen sammeln können.

Traumatische Erfahrungen, wie Misshandlungen oder unsachgemäße Erziehung, können auch ein versteckter Grund dafür sein, dass dein Hund Angst vor Fremden hat.

Manchmal betrifft diese Phobie nur ein Geschlecht oder ein bestimmtes Aussehen, wie z.B. Männer mit Bärten oder bestimmten Kleidungsstücken. Dies kann mit dem Verursacher des Traumas zusammenhängen.

Wenn der Hund Angst vor Fremden hat, ist Geduld angesagt.

Was tun, wenn dein Hund Angst vor Fremden hat?

Sobald man die Ursache identifiziert hat, sollte man sich einem Fachmann anvertrauen: das Problem mit Hilfe eines Tiertrainers anzugehen, ist sehr effektiv und sicher. Dazu gehören auch andere Fachleute, wie Tierärzte oder Verhaltensforscher.

Du darfst die Gesundheit deines Tieres nicht einfach nur dem überlassen, was hier im Internet steht, denn nur Fachleute können dir individuelle Ratschläge speziell für die Probleme deines Hundes geben.

Wie bei allen Verhaltensproblemen bei Hunden und anderen Haustieren, sollte man niemals zu Strafen greifen oder sie in die beängstigende Situation zwingen. Man sollte dem Hund also keine fremden Menschen aufdrängen, sondern langsam und geduldig vorgehen, um keine weiteren Schäden anzurichten.

Von dort aus hängt das Verhalten speziell von den Ursachen des Problems ab, sodass ein Fachmann dir helfen kann, das Verhaltensproblem deines Hundes zu diagnostizieren und zu lösen.

Wenn dein Hund Angst vor Fremden hat: einige Tipps

Zunächst müssen auch fremde Menschen eine Regel beachten, wenn wir dir Ratschläge geben, um die Ängste deines Hundes zu mildern:

Wenn dein Hund Angst vor Fremden hat, sollte der Fremde das Tier ignorieren und den Kontakt nicht erzwingen. Dies ermöglicht es dem Hund, nach und nach von selbst auf den Fremden zuzugehen.

Wenn der Hund Angst vor Fremden hat, ist er möglicherweise im Welpenalter nicht richtig sozialisiert worden.

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Idealerweise sollten sich Fremde dem Hund nicht nähern und ihn natürlich auch nicht berühren. Fremde sollten eine entspannte Ausstrahlung haben und können sogar die Neugier auf Fremde verstärken, indem sie das Tier belohnen, wenn es sich nähert.

Auf keinen Fall sollte man mit dem Hund schimpfen, wenn er Anzeichen von Angst oder Aggressivität gegenüber anderen Menschen zeigt. Wenn er seine Zähne fletscht, tut er das nicht, weil er beißen will, sondern aus Angst.

Und wir merken noch einmal an: Verhaltensprobleme bei Haustieren müssen von Fachleuten gelöst werden. Wende dich zum Beispiel zunächst an deinen Tierarzt.

Wenn dieser sich nicht auf Verhaltensprobleme bei Haustieren spezialisiert hat, kann er dich wahrscheinlich an einen entsprechenden Fachmann weiterleiten.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.