Erkrankungen, die Atembeschwerden bei Hunden verursachen

Die Ursachen von Atembeschwerden bei Hunden sind ziemlich vielfältig. Das stellt sowohl den Hundebesitzer als auch den Tierarzt vor eine echte Herausforderung, wenn es darum geht, Komplikationen zu vermeiden.
Erkrankungen, die Atembeschwerden bei Hunden verursachen
Érica Terrón González

Geschrieben und geprüft von der Tierärztin Érica Terrón González.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die Atembeschwerden bei Hunden auslösen können. Die Krankheitsgeschichte des Tieres, die Symptome und eine körperliche Untersuchung genügen normalerweise, damit der Tierarzt bestimmen kann, welche Bereiche des Atmungssystems betroffen sind. Auf diese Weise kann er bei der Diagnosestellung effektiver sein.

Der Atemtrakt wird in verschiedene Bereiche unterteilt: die Atemwege, das Lungenparenchym (das Gewebe, das für die speziellen Aufgaben der Lunge verantwortlich ist) und der Pleuraraum. Wenn du mehr über das Atmungssystem von Hunden und die verschiedenen Erkrankungen, die diese Bereiche betreffen können, erfahren willst, lies einfach weiter!

Erkrankungen, die Atembeschwerden bei Hunden verursachen

Wir werden im Folgenden über eine Reihe von Erkrankungen sprechen, die das Atmungssystem betreffen und zu Atembeschwerden bei Hunden führen können.

Erkrankungen der oberen Atemwege

Wir beginnen mit den oberen Atemwegen. Diese bestehen aus den Nasenlöchern, dem Mund, Rachen, der Glottis und der Epiglottis (Kehldeckel). Bei Pathologien, die diese Organe betreffen, treten normalerweise starke und abnormale Atemgeräusche auf. Sie werden als Stridor (hörbares Zischen oder Pfeifen) oder Raschelgeräusche bezeichnet und sind auch ohne Verwendung eines Stethoskops deutlich hörbar.

Atembeschwerden bei Hunden, die von den oberen Atemwegen ausgehen, sind in der Regel auf eine Obstruktion zurückzuführen. Daher verschlechtern sich die Symptome bei körperlicher Anstrengung oder starker Erregung, da dies zur Verengung der Atemwege beiträgt. Darüber hinaus können sich die Atemparameter im Ruhezustand beinahe normalisieren.

Diese Rückkehr zu einer normalen Lungenfunktion im Ruhezustand ist eines der Hauptanzeichen für eine Obstruktion der oberen Atemwege.

Viele Patienten, die an derartigen Erkrankungen leiden, kommen aufgrund wiederkehrender Fieberepisoden in die Tierklinik. Diese Hunde sind nicht dazu in der Lage, ihre Körpertemperatur effektiv zu regulieren, weil während des Hechelns nicht genügend Luft über die Zunge ausströmt.

Darüber hinaus löst die erhöhte Körpertemperatur einen Teufelskreislauf aus. Denn das Fieber führt zu einer erhöhten Atemfrequenz und zu vermehrtem Hecheln. Infolgedessen verengen sich die Atemwege noch weiter.

Atembeschwerden bei Hunden - hechelnder Hundewelpe

Was sind die häufigsten Ursachen für eine Obstruktion der Atemwege?

Es ist wichtig zu wissen, dass brachycephale Rassen (wie Bulldoggen oder Möpse) eine genetische Veranlagung für Obstruktionen der oberen Atemwege haben. Einige der häufigsten Ursachen für diese Obstruktionen sind folgende:

  • Kehlkopflähmung
  • Trachealkollaps (Zusammenfall der Luftröhre)
  • Polypen oder Tumoren im Lumen der oberen Atemwege
  • Aspiration von Fremdkörpern

Erkrankungen der unteren Atemwege

In diesem Fall können Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Bronchiolen und Alveolen betroffen sein. Am häufigsten treten Anomalien in den Bronchen und den Bronchiolen auf, die einen entzündlichen Ursprung haben. Husten ist der gängigste klinische Befund. Normalerweise handelt es sich um einen rauen Husten. Dieser führt häufig dazu, dass sich die bestehende Entzündung verschlimmert. Infolgedessen entsteht ein neuer Teufelskreislauf.

Was sind die häufigsten Ursachen?

In den meisten Fällen liegt eine Obstruktion der der Lunge am nächsten liegenden Trakte vor, welche durch eine verstärkte Schleimbildung verursacht wird. Infolgedessen sammelt sich dort vermehrt Schleim an, wodurch das restliche Atmungssystem geschwächt wird. Daher ist eine bronchiale Lungenentzündung eine häufig auftretende Komplikation.

Zu den häufigsten Ursachen dieser Erkrankungen zählen folgende:

  • Chronische Hundebronchitis
  • Substanzen oder Fremdkörper in den unteren Atemwegen

Pathologien des Lungenparenchyms

Jede Krankheit, die die Lungen betrifft, geht mit unterschiedlich stark ausgeprägter Hypoxie (Sauerstoffmangel im Blut) einher. Infolgedessen treten Atembeschwerden auf. Diese sind auf ein Ungleichgewicht in der Beatmung aufgrund einer Entzündung oder eines Verschlusses der Alveolen zurückzuführen.

Darüber hinaus kann der Tierarzt während der Auskultation (Abhören mit dem Stethoskop) abnormale Atemgeräusche wie ein Krächzen oder Knistern feststellen. Außerdem ist es sehr wichtig, das Herz des Hundes auf Anzeichen einer Herzinsuffizienz zu untersuchen.

Wenn der Hund einen Husten hat, dann wird dieser normalerweise von Auswurf begleitet. Dieser ist weich und nass und dient dazu, die aufgrund der Lungenentzündung entstehenden Sekretionen aus dem Körper zu entfernen.

Was sind die häufigsten Ursachen?

Nachfolgend findest du die häufigsten Ursachen für Erkrankungen des Lungenparenchyms:

  • Pneumonie (Lungenentzündung). Es gibt verschiedene Arten. Beispielsweise Aspirationspneumonie nach dem Erbrechen.
  • Ödeme und Lungenblutungen führen letztendlich zu einer abnormalen Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge. Dies tritt typischerweise bei einer Herzinsuffizienz auf.
  • Thromboembolische Erkrankung der Lunge.
  • Tumoren.

Pathologien des Pleuraraums

Der Pleuraraum ist definiert als die virtuelle Lücke zwischen der Brustwand und den Brustkorborganen. Da dieser Raum nur bei einer Pathologie existiert, wird er als virtuell bezeichnet. Denn er entsteht durch eine übermäßige Ansammlung von Flüssigkeit oder Luft.

Dies wiederum führt zu einem gewissen Grad zu einer Lungenfunktionsstörung, die durch erhöhte Atemfrequenz und Atemnot gekennzeichnet ist. Wenn der Tierarzt eine Auskultation der Brust (Abhören mit dem Stethoskop) durchführt, kann er die Lungen- und Herzgeräusche nur verringert oder gedämpft wahrnehmen. Aber warum? Weil eine fremde Substanz (übermäßige Flüssigkeit oder Luft) diesen virtuellen Raum einnimmt und die Organe von der Brustwand verdrängt.

Pleuraergüsse werden nach der Art der Flüssigkeit klassifiziert, die sie enthalten. Eine der häufigsten Formen ist der Hämothorax (Ansammlung von Blut) nach einem Unfall. Darüber hinaus gibt es den Pneumothorax. Wenn beispielsweise eine Rippe gebrochen ist und diese die Brustwand durchkreuzt, wodurch Luft eindringen kann.

Atembeschwerden bei Hunden - Hund beim Tierarzt

Atembeschwerden bei Hunden: Die Diagnose der Ursachen ist oftmals schwierig

Die exakte Diagnose der Ursachen von Atembeschwerden bei Hunden stellt für Tierärzte eine große Herausforderung dar, denn die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Darüber hinaus passieren oft viele Dinge gleichzeitig, insbesondere wenn es sich um Infektionserkrankungen handelt.

Daher werden in vielen Fällen ergänzende Untersuchungen wie beispielsweise Bluttests oder Röntgenaufnahmen durchgeführt. Denn sie liefern sehr wertvolle Hinweise und zusätzliche Informationen, um die Ursachen für Atembeschwerden bei Hunden identifizieren zu können.


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