Escherichia Coli: Das Bakterium der Säugetiere

Escherichia coli ist ein Bakterium, das auf natürliche Weise im Menschen lebt. Da es jedoch einige pathogene Stämme gibt, die Darmkrankheiten hervorrufen, ist es wichtig zu wissen, wie man verhindert, dass diese sich bei uns oder unseren Haustiere ausbreiten.
Escherichia Coli: Das Bakterium der Säugetiere
María Muñoz Navarro

Geschrieben und geprüft von der Biologin María Muñoz Navarro.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Zweifelsohne hast du bereits von Escherichia coli (E. coli) gehört. Womöglich hast du sogar bereits selbst unter dem Unwohlsein gelitten, das es verursacht. Oder du kennst jemanden, der erst kürzlich eine Infektion mit Kolibakterien durchgemacht hat. Aber wusstest du, dass Nutztiere Träger (Reservoire) dieser Bakterien sind?

E. coli gilt als das am besten untersuchte frei lebende Bakterium. Die meisten existierenden Stämme leben im Darm von Säugetieren und Vögeln. Sie verursachen bei diesen Tieren keine Krankheiten, sondern helfen ihnen bei ihren Verdauungsprozessen. Außerhalb des Magen-Darm-Trakts verursachen sie jedoch Infektionen in Geweben und Organen, die für die Toxine pathogener Stämme anfällig sind.

Im Folgenden möchten wir dir diesen interessanten Krankheitserreger, der sowohl Menschen als auch Tiere betreffen kann, genauer vorstellen.

Escherichia coli: Ein Krankheitserreger

Es gibt mehrere Serotypen, die Darmstörungen verursachen können. Einer der am meisten untersuchten pathogenen Stämme ist Escherichia coli, ein Produkt des Toxins Shiga-Toxin oder STEC. Temperaturen zwischen 7 ºC und 50 ºC ermöglich ein optimales Wachstum dieser Bakterienart.

Zu den STEC-Stämmen gehört der Serotyp O157: H7, der mit den Ausbrüchen der hämorrhagischen Kolitis (blutiger Durchfall) und des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) in Verbindung gebracht wurde, die 1983 in den USA und Kanada auftraten.

Beim Menschen verursacht eine E. coli-Infektion Bauchschmerzen und Durchfall, gefolgt von Fieber, Erbrechen und anderen Schmerzen.

Tiere als Reservoirwirt

STECs bewohnen den Darmtrakt und werden durch den Kot einer verschiedener Tierarten ausgeschieden. Dazu gehören Nutztiere (Schafe, Ziegen und Schweine) sowie andere Säugetiere (Katzen und Hunde) und Vögel (Hühner und Truthähne). Kühe sind der wichtigste Reservoirwirt für das zoonotische STEC.

Kühe sind der wichtigste Reservoirwirt für das zoonotische STEC

Übertragungswege und Infektionsquellen

Da es sich um einen Mikroorganismus handelt, der sich im Verdauungstrakt befindet, breitet er sich in Wasser und Lebensmitteln aus, die mit Fäkalien kontaminiert sind. Die meisten dieser pathogenen Stämme sind für die Symptome einer Kolitis verantwortlich. Sie können auch schwerwiegendere Störungen wie das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) verursachen, das auftritt, wenn das Toxin in den Blutkreislauf gelangt.

Die Hauptinfektionsquellen bei Nutztieren sind das Trinkwasser, die Nahrung und auch die Umwelt eines Tieres. Daher können auch Wild- und Haustiere, die in der Umgebung der Nutztiere leben, Träger sein.

Beim Menschen erfolgt die Ausbreitung von E-Coli über den fäkal-oralen Weg. In einigen Fällen haben Haustiere die Bakterien durch ihre Exkremente an ihre Besitzer weitergegeben. Darüber hinaus ist der Verzehr von Obst und Gemüse eine weitere Möglichkeit der Ansteckung. Dies liegt daran, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt möglicherweise mit dem Kot infizierter Tiere in Kontakt gekommen sind.

Angesichts dieser Tatsachen stellt der Verzehr von rohem oder ungekochtem Fleisch ein Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Gleiches gilt für unbehandelte Milchprodukte. Gleichzeitig erhöht der Verzehr auch die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung. Das gilt ebenso für den Umgang mit kontaminierten Lebensmitteln als auch für Küchenutensilien und Oberflächen, die wir für deren Zubereitung verwenden.

Die Behandlung einer Infektion mit Escherichia Coli

Fakt ist, dass es keine antibiotische Behandlung gibt, um eine Infektion mit Kolibakterien zu heilen. Die beste Vorgehensweise besteht darin, sicherzustellen, dass der Patient genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Auf diese Weise wird verhindert, dass es zu einer Dehydration kommt.

Patienten, die ein hämolytisch-urämisches Syndrom entwickeln, müssen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sie werden dort unter Beobachtung gehalten, um den Verlust von Elektrolyten und Flüssigkeiten zu kontrollieren. Dies liegt daran, dass das hämolytisch-urämisches Syndrom zu akutem Nierenversagen führen kann.

Kontrolle und Prävention

Die vorschriftsmäßige Kontrolle von STEC bei Nutztieren sollte sich hauptsächlich auf die Kontaminationsquelle konzentrieren. Mit anderen Worten, den Reservoirwirt. Dies bedeutet wiederum, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Darmbesiedlung dieser Bakterien bei Nutztieren zu verringern. Diese Maßnahmen umfassen:

  • Die Impfung
  • Eine Änderung der Ernährung der Tiere
  • Die Behandlung der Tiere mit Probiotika

Beim Menschen konzentrieren sich die vorbeugenden Maßnahmen auf eine gute Hygiene und die Befolgung der Empfehlungen zur Lebensmittelsicherheit, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt wurden.

  • Achte darauf, deine Hände häufig zu waschen.
  • Halte den Bereich sauber, in dem du deine Lebensmittel zubereitest und kochst.
  • Obst und Gemüse vor dem Verzehr gut waschen.
  • Vermeide den Verzehr von rohem und ungekochtem Fleisch und Rohmilchkäse.
  • Koche deine Lebensmittel bei der richtigen Temperatur, um Bakterien abzutöten (mindestens 72 ºC).
Um eine Infektion mit Escherichia Coli zu vermeiden, sollten Obst und Gemüse gut gewaschen werden

Die Prävention ist der beste Weg

Wie bereits zuvor erwähnt, ist Escherichia Coli ein Bakterium, das schwere Krankheiten wie die hämorrhagische Kolitis und das hämolytisch-urämische Syndrom verursachen kann. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass die meisten dieser Mikroorganismen sowohl Teil unseres Körpers als auch der Tiere sind. Mit anderen Worten, sie unterstützen eine Vielzahl von Prozessen, wie beispielsweise die Aufnahme von Nährstoffen im Darm.

Daher sollten wir auf gute Hygienegewohnheiten achten und unsere Lebensmittel richtig handhaben und kochen, um die Ausbreitung der pathogenen Stämme zu verhindern.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.