Grippeviren: Wirken sie sich auch auf Tiere aus?

Wir alle kennen die Grippe, von der viele von uns jedes Jahr betroffen sind. Aber wusstest du, dass Grippeviren auch Tiere befallen können? In unserem heutigen Artikel werden wir auf einige Beispiele für Viruskrankheiten bei Tieren genauer eingehen.
Grippeviren: Wirken sie sich auch auf Tiere aus?
Samuel Sanchez

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Sanchez.

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2022

Grippeviren zählen zweifelsohne zu den bekanntesten Viren. Aber sind es nur wir Menschen, die an einer Grippe erkranken können? Oder können sich diese Viren auch auf Tiere auswirken?

Hast du dir diese Frage auch schon gestellt? Und falls sich Grippeviren auch auf Tiere auswirken, sprechen wir dann von einer „Tiergrippe“? Was solltest du in diesem Fall beachten? In unserem heutigen Artikel werden wir dir all deine Fragen zu diesem Thema beantworten.

Viren, opportunistische Erreger

Viren leben auf intrinsische Weise unter uns Lebewesen. Dies liegt an der Tatsache, dass Viren Infektionserreger sind, die sich nur in den Zellen eines anderen lebenden Organismus vermehren können. Damit Viren überleben können, muss es unter anderen Lebewesen eine kontinuierliche Infektion geben.

Viren „entführen“ Zellen, replizieren die darin enthaltenen genetischen Informationen und verlassen dann den Körper, normalerweise durch Sekrete, um andere Organismen zu infizieren.

Das Grippevirus ist die bekannteste Virusart. Und obwohl sich das Influenza B-Virus sich fast ausschließlich auf den Menschen auswirkt, kann es auch Robben infizieren!

Obwohl sie sich etwas anders als beim Menschen äußert, existiert die Tiergrippe tatsächlich.

Viren, die sich auf Tiere auswirken: die Vogelgrippe

Das Influenza A-Virus, das dem menschlichen Grippevirus ziemlich ähnlich ist, verursacht die Vogelgrippe. Wir sind uns sicher, dass dir dieses Virus bekannt vorkommt, da eine Variante dieser Grippe 2009 die Grippepandemie vom Typ A verursachte.

Das Vogelgrippevirus zirkuliert auf natürliche Weise. Es wurde in über 100 Wildvogelarten nachgewiesen.

  • Wasservögel, von Möwen bis zu Schwänen, sind am anfälligsten für diese Infektion.
  • Das Virus vermehrt sich im Darm und in den Atemwegen seiner Opfer. Generell erkranken diese nicht an dem Virus, was bedeutet, dass sie lediglich als Reservoir (oder Träger) fungieren.
  • Da der Träger keine Symptome aufweist, kann das Virus seinen natürlichen Zyklus problemlos fortsetzen. Dadurch kann es andere Vögel infizieren, die eine schwere Krankheit entwickeln können.
  • Hausvögel wie Hühner und Truthähne sind besonders anfällig für dieses Virus.

Einige der ersten Symptome sind das Kräuseln ihrer Federn und eine Abnahme der Eiablage. In schwereren Fällen kann die Grippe Durchfall, Erstickungsanfälle und sogar den Tod des Tieres verursachen.

Noch beunruhigender ist die Tatsache, dass es keine Behandlung für Grippeviren bei Vögeln gibt. Während Menschen mit Grippe behandelt werden können, ist die Sterbehilfe die einzige Option für Vögel, die an dieser Infektion leiden.

Hausvögel, wie Hühner und Truthähne, sind besonders anfällig für die Vogelgrippe

Katzengrippe

Katzengrippe ist ein Begriff, der verwendet wird, um die typische Symptomatik bei Katzen zu beschreiben. Dies schließt Atembeschwerden, eine verstopfte Nase usw. ein. Die Katzengrippe kann entweder durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden. In einem engeren Sinne gibt es jedoch keinen bestimmten Grippevirentyp, der speziell Katzen befällt. Katzen bleiben aber dennoch nicht von der Grippe verschont:

  • Katzen können mit Influenza-Viren infiziert werden, insbesondere mit der Vogelgrippe. Die Übertragung dieses Virus unter Katzen erfolgt wie bei Menschen durch Kontakt oder Sekretion.
  • Es gibt keine Hinweise darauf, dass Katzen dieses Virus auf Menschen übertragen können. Es ist jedoch durchaus üblich, dass Tierhalter die Influenza B-Infektion auf ihre Katzen übertragen.
  • Da Katzen kein spezifischer Wirt des Virus sind, führt die Grippe bei ihnen tendenziell zu leichten Infektionen.

Grippeviren, die wilde Tiere befallen

Arten der Gattung Influenza A können Fledermäuse befallen. Mehrere Studien haben ergeben, dass diese Viren massive Veränderungen erfahren müssen, um eine Gefahr für den Menschen darzustellen.

Schweine können an Viren der Gattung Influenza C erkranken, der berühmten Schweinegrippe. Die Ansteckungsrate bei Schweinen ist extrem hoch. Tatsächlich kann es sehr schnell geschehen, dass sich 100% der Tiere in einem bestimmten Gebiet mit diesen Grippeviren infizieren.

Die Sterblichkeitsrate unter Schweinen ist dennoch niedrig und die meisten Tiere erholen sich innerhalb einer Woche ohne Intervention. Die Schweinegrippe wirkt sich in der Regel nicht auf den Menschen aus, obwohl dies in Einzelfällen bereits vorgekommen ist.

Und kannst du dir vorstellen, dass bestimmte Grippeviren sogar Wale befallen können? Experten glauben, dass sich die Viren unter den riesigen Meeressäugetieren über den Kot oder den direkten Kontakt mit Wasservögeln ausbreiten.

Bestimmte Grippeviren können sogar Wale befallen

Die größte Waffe der Grippeviren ist ihre Anpassungsfähigkeit

Der wesentliche Erfolg von Grippeviren ist ihre große Anpassungsfähigkeit.

Viren durchlaufen im Laufe der Zeit Mutationen, die das Immunsystem verwirren und ihre Bekämpfung immer schwieriger machen. Hast du dich jemals gefragt, warum du dich jedes Jahr einer neuen Grippeimpfung unterziehen musst? Der Grund dafür ist die Anpassungsfähigkeit des Virus.

Die hohe Geschwindigkeit, mit der Viren sich verändern und anpassen, ermöglicht die Ausbreitung von Grippeviren unter Wirten verschiedener Arten. Dies kann zu fast nicht wahrnehmbaren Krankheiten, aber auch zu schweren Infektionen der Atemwege führen. Eines ist jedoch klar: Viren beschränken sich nicht nur auf den Menschen, sondern wirken sich auch auf Tiere aus.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.