Koliken bei Pferden: Prävention und Früherkennung

Pferde sind anmutige, schöne und majestätische Tiere. Gleichzeitig sind sie jedoch auch anfällig für bestimmte Krankheiten, die lebensbedrohlich sein können. Heute möchten wir daher über die Prävention und Früherkennung von Koliken bei Pferden sprechen.
Koliken bei Pferden: Prävention und Früherkennung
Érica Terrón González

Geschrieben und geprüft von der Tierärztin Érica Terrón González.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Koliken bei Pferden sind ein äußerst häufig vorkommendes Problem und stellen eine der Haupttodesursachen bei diesen Tieren dar. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Zustand unerkannt oder unbehandelt bleibt. Daher ist die Prävention und Früherkennung von Koliken bei Pferden äußerst wichtig.

In diesem Zusammenhang ist es aber auch erwähnenswert, dass Koliken, trotz der Bemühungen der Pflegekräfte, immer noch häufig auftreten können. Die Wahrheit ist, dass Pferde sehr empfindlich auf eine Vielzahl von Variablen reagieren. Darüber hinaus helfen ihre Anatomie und Physiologie bei der Genesung nicht weiter. Wenn du also Anzeichen dieser Krankheit bei deinem Pferd bemerkst, solltest du dich umgehend an einen Tiermediziner wenden.

Koliken bei Pferden: Allgemeine Vorgehensweise

Unter einer Kolik versteht man akute Schmerzen im Bauchraum aufgrund von Krämpfen in den Muskeln um das betroffene Organ. Doch nicht jeder Fall hat mit den Eingeweiden des Verdauungssystems zu tun (zum Beispiel Nierenkoliken). Wenn wir aber von einer Kolik bei Pferden sprechen, so hat diese in der Regel etwas mit dem Verdauungssystem zu tun, sei es nun der Magen oder der Darm.

Menschen, die sich mit Pferden auskennen, wissen sehr wohl, wie ernst diese Erkrankung verlaufen kann; sei es, weil sie ein Pferd wegen einer Kolik behandeln mussten oder weil ihr Pferd an einer Kolik gestorben ist, ohne dass sie davon wussten, dass es daran litt.

Ein Pferd mit Kolik kann sich hinlegen und herumrollen

Haben Pferde eine Veranlagung zu Koliken?

Ja. Es gibt verschiedene Gründe, warum diese Tendenz besteht, einschließlich der folgenden:

  • Ihre Anatomie: Pferde haben einen relativ kleinen Magen, was bedeutet, dass ihr Magentransit sehr schnell ist. Daher leiten sie den ganzen Tag über Nahrung an den Darm weiter, die nicht ausreichend verdaut wurde.
  • Fehler bei der Fütterung: Dies hängt im Wesentlichen mit der Qualität und Quantität ihrer Nahrung zusammen. Darüber hinaus reagieren Pferde sehr empfindlich auf plötzliche Änderungen in ihrer Ernährung.
  • Schlechte Handhabung: Hierzu zählen beispielsweise eine übermäßige Bewegung des Pferdes oder das Trinken von sehr kaltem Wasser.
  • Das Bestehen anderer Krankheiten oder Beschwerden, insbesondere Magen- oder Darmstörungen.
  • Fehler beim Kauen: Im Idealfall sollten Pferde langsam und sorgfältig kauen. Außerdem sollte ihr Maul gesund und ihre Zähne in perfekter Form sein.

Und das Wichtigste: Pferde können nicht erbrechen, da ihr Verdauungstrakt dies nicht zulässt. Sie können also eventuelle Beschwerden nicht lindern, indem sie ihren Mageninhalt entleeren. Um dies zu kompensieren, beginnt sich ihr Magen zu weiten und kann sogar platzen, was eine Bauchfellentzündung verursacht.

Die Früherkennung von Koliken bei Pferden

Zunächst ist es wichtig, die Tiere einige Minuten lang zu beobachten, um zu sehen, ob dir etwas Merkwürdiges auffällt. Achte auf ihren allgemeinen Zustand, ihr Verhalten und ihr allgemeines Gebaren. Während der Krämpfe können Pferde unruhig wirken, sich ständig bewegen und dazu neigen, mit den Hufen am Boden zu scharren.

Im Allgemeinen wechseln sie ständig ihre Position und schauen ängstlich zur Seite. Sie können sich auch vorsichtig – oder sogar abrupt – hinlegen und herumrollen.

Weitere, vermutlich deutlichere Anzeichen sind:

  • Eine Zunahme des Bauchvolumens
  • Das Vorhandensein von nicht gefressener Nahrung im Trog
  • Schwankungen in der Konsistenz des Stuhlgangs oder sogar das völlige Ausbleiben von Stuhlgang und Urin
  • Schwitzen ohne ersichtlichen Grund

Wenn eine Kolik bei Pferden nicht frühzeitig erkannt und der Zustand nicht schnell behandelt wird, kann es zu einem schweren Elektrolyt-Ungleichgewicht kommen. Dies wiederum kann zu einem Schock und dem Tod des Pferdes führen.

Was solltest du tun, wenn du den Verdacht hast, dass dein Pferd eine Kolik hat?

Eine Kolik ist eine ernsthafte Erkrankung, die wahrscheinlich zu einer Notsituation für das Tier führt. Daher ist sowohl die Früherkennung einer Kolik bei Pferden als auch ein frühzeitiges Eingreifen wichtig, um mögliche Komplikationen zu verhindern.

Ein Tierarzt wird anhand einer klinischen Untersuchung den richtigen Behandlungsverlauf – Medikation oder Operation – bestimmen. Eine frühzeitige Diagnose ist ein grundlegendes Schlüsselelement, um den Tod des Tieres zu verhindern.

Maßnahmen zur Prävention von Koliken bei Pferden

Wie bei jeder Krankheit besteht der Schlüssel darin, die Ursachen zu verhindern, die zu Symptomen führen können.

Wie wir bereits erwähnt haben, gibt es viele mögliche Ursachen, die sich stark voneinander unterscheiden. Es könnte beispielsweise erforderlich sein, dass du die Zähne deines Pferdes richten lassen und bei dem Tier regelmäßige eine Magen-Darm-Parasiten-Behandlungen durchführen musst. Du solltest aber auch die Ernährung deines Pferdes sorgfältig kontrollieren und dabei dessen Empfindlichkeit gegenüber abrupten Veränderungen berücksichtigen.

Koliken: zwei Schimmel Kopf an Kopf

Welche Prognose besteht für ein Pferd mit einer Kolik?

Die Prognose hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der folgenden:

  • Die Ursache. Kennst du die Ursache? Ist sie schwerwiegend? Konntest du sie beheben?
  • Wie früh du die ersten Symptome erkennst.
  • Die frühzeitige Behandlung der Kolik durch eine tierärztlich verordnete Behandlung.
  • Wie gut das Tier auf die Behandlung anspricht (dies liegt leider außerhalb unserer Kontrolle).
  • Die Wiederherstellung der Magen-Darm-Physiologie des Tieres.
  • Das Auftreten von Komplikationen: beeinträchtigter Blutkreislauf, Schock, Platzen von Eingeweiden usw.

Trotz der Bemühungen von Besitzern und Tierärzten, stellt die Kolik weiterhin die Haupttodesursache bei Pferden dar.


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