Milzprobleme bei Hunden: Ursachen und Behandlungen

Die Milz ist ein sehr wichtiges Organ für die Immunabwehr. Daher können Milzprobleme tatsächlich das Leben deines Hundes gefähren. Alles Wissenswerte.
Milzprobleme bei Hunden: Ursachen und Behandlungen
Silvia Conde

Geschrieben und geprüft von der Biologin Silvia Conde.

Letzte Aktualisierung: 17. Oktober 2023

In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte über Milzprobleme bei Hunden. Die Milz ist ein Teil des Immunsystems von Wirbeltieren und daher ein sehr wichtiges Organ für die Immunabwehr des Organismus.

Die Milz funktioniert beim Hund genau wie beim Menschen; sie enthält die Lymphozyten, das sind die Zellen, die für die Bekämpfung eindringender Mikroorganismen verantwortlich sind.

Wozu dient die Milz?

Die Milz befindet sich im linken Oberbauch und bildet zusammen mit den Lymphknoten die Hauptquelle für Immunzellen und ist ein Filterorgan des Blutsystems:

  • Sie verhindert Infektionen, indem sie Lymphozyten produziert, die gegen krankheitsauslösende Mikroorganismen wirken.
  • Sie filtert das Blut, indem sie alte und beschädigte Zellen zerstört.
  • Speichert rote Blutkörperchen und Blutplättchen, die bei der Sauerstoffversorgung und der Blutgerinnung beteiligt sind.
Milzprobleme bei Hunden

Milzprobleme bei Hunden

Die typischsten Erkrankungen der Milz sind Lymphom- und Hämangiosarkom-Tumore. Das Hämangiosarkom ist der häufigste Tumor bei Hunden.

Darüber hinaus sind Rüden anfälliger für Milzprobleme, ebenso bestimmte Rassen wie der Deutsche Schäferhund, Golden Retriever, Labrador Retriever und Boxer. Außerdem treten Milzprobleme in der Regel bei älteren Hunde auf.

Milzprobleme bei Hunden: Das Hägmangiosarkom

Es handelt sich um einen bösartigen Tumor, der dazu neigt, in andere Körpergewebe einzudringen. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber die Prognose ist nicht sehr günstig. Das bedeutet, dass die Behandlung darauf abzielt, das Leben des Tieres so weit wie möglich zu verlängern und dabei sein Wohlbefinden zu erhalten.

Das Hämangiosarkom kann Blutprobleme wie fehlende Blutgerinnung verursachen. Die Symptome dieser Krankheit sind nicht sehr spezifisch, aber in der Regel treten die folgenden auf:

  • Anschwellen des Bauchs. Die Milz entzündet und vergrößert sich (Splenomegalie), wodurch die Bauchhöhle anschwillt.
  • Vergrößerte Lymphknoten. Hunde haben Lymphknoten am Unterkiefer, an den Ohren, in der Achselhöhle, an der Leiste und in der Kniekehle. Wenn sie geschwollen sind, kannst du sie bei Berührung fühlen.
  • Magersucht oder Appetitlosigkeit.
  • Erbrechen. Die Milz nimmt mehr Platz ein und kann Druck auf den Magen ausüben. Dies kann bei den Tieren zu Erbrechen führen.
  • Lethargie.
  • Fieber.
  • Gewichtsverlust.
  • Blutung. Ein hypovolämischer Schock ist ein tierärztlicher Notfall.
  • Anämie. Eine Blutarmut kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.
  • Blasses Zahnfleisch.
  • Durchfall.
  • Austrocknung (Dehydratation).
  • Herz-Kreislauf-Störungen. Zu hoher oder zu niedriger Puls.

Wenn der Tumor sehr groß wird, kann es zu einem Milzriss kommen, der zu einem akuten Kreislaufkollaps mit Atembeschwerden führt. Dadurch ist das Leben des Hundes ernsthaft gefährdet.

Hund beim Tierarzt

Behandlung von Milzkrebs bei Hunden

Die Diagnose und Behandlung hängt von der Größe und der Lage des Tumors ab. Darüber hinaus beeinflusst die Lage des Tumors auch die jeweils auftretenden Symptome.

Daher ist es unbedingt erforderlich, Metastasen in anderen Organen durch spezifische Untersuchungen beim Tierarzt auszuschließen; beispielsweise durch Röntgenaufnahmen, abdominale Ultraschalluntersuchung und Analyse der Tumore oder Biopsien.

Die Behandlung erfordert eine Operation zur Entfernung der Milz. Dieser Eingriff wird als Splenektomie bezeichnet. Allerdings wird die Krankheit dadurch nicht geheilt. Dennoch trägt der Eingriff dazu bei, den Verlauf zu verlangsamen.

Die Chemotherapie wird zusammen mit einer Operation eingesetzt, um den Krebs zu vermindern und die Lebenserwartung des Tieres zu verlängern. Darüber hinaus hat eine Chemotherapie bei Hunden und Katzen weniger Nebenwirkungen als bei Menschen und kann deren Lebensqualität verbessern.

Obwohl der Tierarzt eine Empfehlung für die Dauer der Chemotherapie-Behandlung ausspricht, wird letztendlich der Besitzer entscheiden, wie lange die Behandlung fortgeführt werden soll.

Allerdings erhöht eine Chemotherapie nach der Operation die Überlebenschance um einen hohen Prozentsatz. Daher ist es empfehlenswert, die tierärztlichen Empfehlungen zu befolgen.

Kann ein Hund ohne Milz leben?

Die Antwort ist ja, aber nur dann, wenn er immunstärkende Behandlungen erhält. Darüber hinaus müssen alle gesundheitlichen Faktoren wie Gewicht, Bewegung, Ernährung und Tierarztbesuche genau beachtet und befolgt werden.

Allerdings ist die Entfernung der Milz keine Garantie für eine Heilung der Krankheit, wenn diese durch einen bösartigen Krebs verursacht wird.


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