Können ätherische Öle für Haustiere giftig sein?

Wenn du ein ätherisches Öl bei deinem Haustier verwenden möchtest, ist es wichtig, zuerst den Tierarzt zu konsultieren und seine Anweisungen zu befolgen.
Können ätherische Öle für Haustiere giftig sein?

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Manchmal verwenden Menschen ätherische Öle für entspannende Massagen oder zur Linderung bestimmter Beschwerden, wie z.B. Schwellungen durch eine leichte Prellung. Wenn es darum geht, Schmerzen bei Haustieren zu lindern, stellt sich jedoch die Frage, wie man die Öle richtig einsetzt.

Welche sind am geeignetsten? Welches sind ätherische Öle, die für Haustiere giftig sein könnten? Diese und andere Fragen werden dir in unserem heutigen Artikel ausführlicher beantworten.

Was sind ätherische Öle?

Laut einer im Jahr 2004 veröffentlichten Studie lautet die Definition von ätherischen Ölen wie folgt: “Sie sind eine komplexe Mischung von aromatischen Substanzen, die für den Duft von Blumen verantwortlich sind”. Dazu könnte man Folgendes hinzufügen: Es handelt sich um Konzentrate aus bestimmten Pflanzenteilen, die man durch Destillations- oder Kaltpressverfahren gewinnt.

Ätherische Öle aus Pflanzen

Bei der Verwendung ätherischer Öle in einer Umgebung mit Haustieren muss man vorsichtig sein. Denn diese Aromen können ihren Geruchssinn (der viel stärker ist als der eines Menschen) beeinträchtigen.

Es ist zu beachten, dass “natürlich” nicht dasselbe ist wie “sicher”, da ätherische Öle kräftige Substanzen sind. Der Körper nimmt sie schnell auf, um sie in der Leber zu verstoffwechseln. Auf diese Weise kann eine unsachgemäße Anwendung zu ernsten Risiken für das Tier führen.

Typischerweise können örtlich angewandte Öle unter anderem Hautreizungen verursachen. Daher ist ihre örtliche Anwendung für Welpen, ältere Hunde oder Hunde mit Leberproblemen nicht empfehlenswert.

Stattdessen ist es ratsam, dass ein Tierarzt angibt, welche Produkte empfehlenswert sind und wie sie korrekt bei Hunden angewendet werden. Dies trägt dazu bei, unerwünschte Reaktionen und Komplikationen für die Tiere zu vermeiden.

Nach Ansicht der Experten des American Kennel Club (AKC) birgt die Verwendung von ätherischen Ölen mehrere Risiken für Haustiere. Daher ist es am besten, zuerst den Tierarzt zu konsultieren und seine Anweisungen zu befolgen.

Welches sind die ätherischen Öle, die für Haustiere giftig sein können?

Von den verschiedenen Arten der bekannten ätherischen Öle sind nicht alle für die Anwendung oder Verwendung bei Haustieren geeignet.

Im Folgenden werden wir eine Reihe von Ölen vorstellen, die für Haustiere giftig sein können:

Ätherische Öle – Zitrusöl:

Zitrusfrüchte enthalten Bestandteile wie Linalool und D-Limonen. Diese beiden Verbindungen haben sich als gute Insektenschutzmittel erwiesen.

Insbesondere wurde D-Limonen als Insektizid bei Hunden und Katzen eingesetzt. Allerdings können reines Zitrusöl oder ähnliche Zusammensetzungen für Tiere giftig sein.

Unerwünschte Wirkungen gab es auch bei Katzen, bei denen eine organische Zitrusöl-Creme aufgetragen wurde. Zu diesen Wirkungen gehörte Ataxie, ein Muskelzittern, das zu Koma oder Tod führt.

Ätherische Öle – Melaleuca oder Teebaumöl:

ätherische öle und teebaumöl

Der australische Teebaum trägt den Namen Melaleuca alternifolia. Aus ihm wird das Teebaumöl gewonnen. Es ist eine Verbindung, die in zahlreichen Produkten vorkommt, insbesondere in Shampoos.

Auch in Produkten für Katzen, Hunde, Pferde oder Frettchen wird es verwendet. Allerdings wurde Teebaumöl in die Liste der giftigen Öle sowohl für Katzen als auch für Hunde aufgenommen.

Ätherische Öle – Pfefferminzöl:

Pfefferminzöl ist ein ätherisches Öl aus den beiden Pflanzen Mentha pulegium und Hedeoma pulegiodes. Es ist im Laufe der Geschichte als Flohabwehrmittel verwendet worden.

In der Literatur ist auch ein Fall von Pfefferminz-Vergiftung bei Hunden bekannt. Ein Hund erhielt eine Dosis von 2 g/kg Pfefferminzöl auf die Haut.

Die Vergiftung begann damit, dass das Tier sich das Öl nur unwillig auftragen ließ. Danach folgte Erbrechen und später Durchfall. Leider erlitt der Hund anschließend dauerhafte Krämpfe und verstarb schließlich. Die Autopsie ergab eine massive Leberzellennekrose.

Ätherische Öle – Wintergrün:

Wintergrün ist ein Öl, das aus der Pflanze Gaultheria procumbens gewonnen wird. Es ist nützlich bei der Behandlung von Muskelschmerzen.

Dieses Öl wird in Form von methyliertem Salicylat aufgetragen. Allerdings sind diese Salicylate für Hunde und Katzen schädlich. Insbesondere Katzen können überdosiert werden, da sie die Substanzen langsamer verstoffwechseln.

Eine vergiftete Katze zeigt verschiedene Symptome wie Anämie, Leber- oder Magenprobleme sowie Depressionen. Andererseits gab es auch andere Vergiftungssymptome wie ein Temperaturanstieg über 41 ºC (Hyperpyrexie) oder Atemprobleme.

Wovon hängt die Giftigkeit ätherischer Öle ab?

Zunächst einmal ist es wichtig zu erwähnen, dass nicht alle Öle für Haustiere giftig sind. Es gibt bestimmte Öle wie beispielsweise Lavendelöl die für das Tier vorteilhaft sind, obwohl eine unsachgemäße Anwendung dennoch zu einer Vergiftung führen kann.

Darüber hinaus ist der Geruchssinn von Hunden viel leistungsfähiger als der des Menschen. Daher sollte man bei der Auswahl der natürlichen Öle sowie der im Haus vorhandenen Aromen Vorsicht walten lassen.

Die Verwendung von ätherischen Ölen in Flohschutzmitteln kann bei Tieren problematisch sein. Die Umweltschutzbehörde betrachtet diese Produkte als risikoarme Pestizide.

Dennoch gibt es Berichte über unerwünschte Wirkungen und Vergiftungsfälle bei der Verwendung von ätherischen Ölen bei Hunden. Allerdings war in den meisten Vergiftungsfällen der Missbrauch des Produkts die Ursache.

Daher ist es stets notwendig, die Meinung eines Experten einzuholen. Dieser kann dir sagen, welche Öle bei Hunden ratsam sind. Wenn du solche Produkte verwendest, musst du wissen, welche ätherischen Öle für Haustiere giftig sein können.


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