Der pH-Wert eines Aquariums und dessen Bedeutung

Der pH-Wert ist ein sehr wichtiger Faktor in einem Aquarium, da plötzliche Veränderungen die Gesundheit der dort lebenden Pflanzen und Tiere ernsthaft beeinträchtigen können.
Der pH-Wert eines Aquariums und dessen Bedeutung

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Um das Wohlbefinden deiner Aquarienfische und -pflanzen zu gewährleisten, ist es wichtig, dass du dein Aquarium richtig pflegst. Du musst dabei viele verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie zum Beispiel die Temperatur, den Salzgehalt, die Wasserhärte und den pH-Wert. In unserem heutigen Artikel werden wir uns die Bedeutung des pH-Wertes in einem Aquarium genauer ansehen. Lies im Folgenden weiter, um mehr darüber zu erfahren.

Der pH-Wert eines Aquariums, was ist das?

Der pH-Wert ist eine Variable, die den Säuregrad einer Lösung misst, der mit der Konzentration von Wasserstoffionen (H+) verbunden ist. Diese Variable wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen. Ein pH-Wert von 7 entspricht neutralen Substanzen wie beispielsweise reinem Wasser.

Saure Substanzen sind solche mit einem pH-Wert von weniger als 7, während basische Substanzen einen pH-Wert von mehr als 7 aufweisen.

Wasser hat in der Regel einen neutralen pH-Wert. Obwohl eine kleine Veränderung im pH-Wert möglicherweise keinen großen Einfluss auf uns Menschen hat, kann dies erhebliche Auswirkungen auf Aquarienpflanzen und -tiere haben.

Wie kannst du diesen Wert in deinem Aquarium messen?

Im Folgenden werden wir uns die effektivsten kommerziellen Methoden zur Messung des pH-Wertes in einem Aquarium ansehen:

  • Ein pH-Meter. Dieses Instrument besteht aus zwei Elektroden, einer Referenzelektrode und einer für Wasserstoffionen empfindlichen Elektrode. Das Messgerät verwendet die Differenz zwischen den Messungen jeder Elektrode und wandelt sie dann in pH-Einheiten um. Bevor du das pH-Meter verwenden und in das Aquariumwasser geben kannst, musst du es zunächst kalibrieren.
  • pH-Streifen. Sie sind weniger genau als ein pH-Messgerät, aber einfach zu bedienen und viel kostengünstiger. Es handelt sich dabei um einen Papierstreifen, der je nach Säuregehalt oder Alkalität des Wassers eine unterschiedliche Farbe aufweist.

Was ist der ideale Wert für ein Aquarium?

Der ideale pH-Wert hängt von der Art der Fische ab, die du in deinem Aquarium hältst. Es gibt keinen Standardwert, der für alle Fische gilt, obwohl die meisten Fische in einem Bereich zwischen 5,5 und 8,0 überleben können.

  • Der empfohlene pH-Wert für küstennahe Arten liegt zwischen 6,5 und 8,5.
  • Amazonas-Arten wie Guppy und Betta sollten einen Wert zwischen 6 und 7 haben.
  • Ostafrikanische Fische wie die afrikanischen Buntbarsche benötigen einen Wert zwischen 7,5 und 8.
  • Goldfische, die weltweit bekannteste Fischart, bevorzugen neutrale Gewässer mit einem pH-Wert von 7 oder 7,5.

Darüber hinaus gibt es auch einen idealen pH-Wert für Aquarienpflanzen. Zum Beispiel ist das Raue Hornblatt (Ceratophyllum demersum) ein in Aquarien weit verbreitete Pflanzentyp. Diese Pflanze gedeiht am besten, wenn der pH-Wert zwischen 6,5 und 7 liegt. Demgegenüber bevorzugt das Javamoos (Taxiphyllum barbier) saure Gewässer, obwohl es in einem breiten pH-Bereich von 5 bis 8 überleben kann.

Der pH-Wert ist kein fester Parameter, da er je nach Art des Substrats, der Futterreste, der Zersetzung der Pflanzen, organischer Fischabfälle, der Temperatur oder des CO2-Gehalts variieren kann. Eine Änderung des pH-Werts kann somit wiederum andere Parameter wie beispielsweise die Wasserhärte beeinflussen.

Der ideale pH-Wert hängt von den Arten der Fische ab, die du in deinem Aquarium hältst

Wie wirkt sich der pH-Wert auf Fische aus?

Fische verfügen über physiologische Mechanismen, um sich an geringe Schwankungen des pH-Wertes anzupassen. Wenn du einen neuen Fisch in dein Aquarium aufnimmst, muss dieser zuerst einen Akklimatisierungsprozess durchlaufen.

Carboanhydrasen sind Enzyme, die zur Regulierung des pH-Wertes in einem Tier beitragen. Wenn das Blut des Tieres zu sauer wird, beispielsweise durch einen CO2-Überschuss in einem Aquarium, erhöht sich die Plasma-Bicarbonat-Ionenrate, um das pH-Ungleichgewicht auszugleichen. Dann tragen die Aufnahme von CO2 und die Eliminierung von Bicarbonationen dazu bei, den pH-Wert des Blutes zu senken.

Dein Aquarium sollte ein ausgewogenes aquatisches Ökosystem sein

Probleme mit dem pH-Wert

Diese Fähigkeit zur Selbstregulierung ist bei Arten, die in extremen pH-Werten leben, viel stärker entwickelt. Tropische Meeresfische haben sich jedoch aufgrund der Riffe in ihrem natürlichen Lebensraum an eine höhere pH-Stabilität angepasst. Das bedeutet, dass bereits minimale Abweichungen (bis zu 0,1) Symptome von Azidose oder Alkalose verursachen können:

  • Azidose. Sie entsteht aufgrund eines plötzlichen Abfalls des pH-Wertes. Die Fische können an Beweglichkeit und Appetit verlieren, während sich die Schleimsekretion erhöht und ihre Kiemen die Farbe ändern können. Dies kann sich wiederum auf das Hämoglobin auswirken und dazu führen, dass das Tier nicht mehr richtig atmet und seine Orientierung verliert. Darüber hinaus könnte dies möglicherweise auch dazu führen, dass die Fische aus dem Wasser springen. In extremen Fällen kann dies zum Tod des Tieres führen.
  • Alkalose. Obwohl eine Alkalose weniger oft vorkommt, tritt dieser Fall dennoch häufiger auf, wenn die Tiere nach dem Transport nach Hause kommen. Das Wasser in dem Beutel, in dem sie mitunter stundenlang aufbewahrt wurden, kann alkalisch werden. Wenn dies passiert, wirst du bei den Fischen Atemwegsbeschwerden, unkoordiniertes Schwimmen und eine blasse Farbe feststellen können.

Wie wir gesehen haben, ist der pH-Wert des Wassers für das Überleben und das Wohlergehen von Aquarienfischen von entscheidender Bedeutung. Daher ist die Durchführung wöchentlicher Messungen des pH-Wertes sehr wichtig. So kannst du sicherstellen, dass dein Aquarium ein ausgewogenes aquatisches Ökosystem ist.


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  • Cultura científica. ¿Qué es el pH?,2019.
  • Peces de acuario.net
  • Acuarema.com
  • La guía del acuario
  • Richar W Hill. Fisiología animal comparada.

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