Krätze bei Pferden: Pflege und Behandlung

Krätze oder Räude ist eine Erkrankung, die durch Milben verursacht wird. Um dieses Problem zu lösen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass du die Symptome erkennst. In unserem heutigen Artikel wollen wir insbesondere auf die Behandlung von Krätze bei Pferden eingehen.
Krätze bei Pferden: Pflege und Behandlung

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Krätze ist eine infektiöse Erkrankung, die durch Milben verursacht wird. Sie kann viele unterschiedliche Säugetiere und auch den Menschen betreffen. Allerdings sind wir Menschen nicht die bevorzugten Wirte der Milben. Diese Erkrankung kann ein Problem bei Nutztieren wie Pferden werden, weil sie ansteckend ist. Daher kann sich Krätze bei Pferden schnell ausbreiten.

Infolgedessen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Pferd mit Krätze auch die anderen Tiere im Stall ansteckt, wenn der Besitzer das Tier nicht rechtzeitig von den anderen isoliert und das erkrankte Tier nicht richtig behandelt. In unserem heutigen Artikel sagen wir dir, an welchen Merkmalen du ein Krätze bei Pferden erkennst und wie die Erkrankung behandelt wird.

Was ist Krätze?

Krätze, auch Räude oder Skabies genannt, ist eine Hauterkrankung, die durch Milben verursacht wird. Es gibt mehrere verschiedene Arten und Gattungen dieser lästigen und Krätze verursachenden Wirbellosen. Eine sehr häufige Gattung ist Sarcoptes, die bei Tieren einen starken Juckreiz hervorruft.

Diese Milbe gräbt winzige Tunnel in die Haut, was einen Juckreiz bei dem betroffenen Tier verursacht. Um diesen zu lindern, kratzen sich die Pferde mit den Zähnen. Außerdem reiben sie sich an verschiedenen Gegenständen oder rollen sich auf dem Boden herum. Dieses übermäßige Kratzen kann zu Läsionen an den betroffenen Hautstellen führen.

Milben lieben Tiere, die langes und dichtes Fell haben. Daher treten sie häufig bei Arbeitspferden auf, insbesondere in den dicht behaarten Fellbereichen an der Unterseite der Beine (nahe der Hufe).

Krätze bei Pferden - Arbeitspferd

Es gibt verschiedene Arten von Krätze bei Pferden, welche durch zwei unterschiedliche Milbenarten hervorgerufen werden:

  • Sarcoptes-Räude. Dies ist die schwerwiegendste Art. Diese Milben bevorzugen Bereiche mit feinem Haar (Kopf, Hals, Schultern), wo die Weibchen Tunnel graben können, um ihre Eier abzulegen. Dies wiederum verursacht einen starken Juckreiz bei den betroffenen Pferden.
  • Psoriatische Räude. Diese Art der Krätze kann jeden Bereich des Körpers mit langem Haar betreffen: die Stirn, die Mähne und den Schweifansatz. Darüber hinaus ist der Schorf feucht und die Milben verbleiben auf der Hautoberfläche. Die psoriatische Räude ist zwar ansteckender als die Sarcoptes-Räude, hat aber weniger schädliche Auswirkungen.
  • Korioptische Räude. Diese Milben bevorzugen den Bereich um die Hinterbeine, insbesondere den Bereich des Sprunggelenks und der Kanone, wo reichlich Haare vorhanden sind. Außerdem ist ein typisches Symptom die Produktion von “Fett”.
  • Demodektische Räude. Diese Art ist bei Pferden nicht sehr häufig. Die Haut wird schuppig, aber es tritt kein Juckreiz auf.

Krätze bei Pferden: Wie kannst du sie erkennen?

Krätze bei Pferden kann sich je nach Art der Milben, von denen die Tiere befallen sind, als Infektion am gesamten Körper oder nur an bestimmten Bereichen manifestieren. Folgende Symptome können bei Krätze auftreten:

  • Die Pferde stampfen ständig mit den Beinen.
  • Außerdem reiben sie ihre Hinterbeine.
  • Darüber hinaus haben die Tiere Schorf und Papeln an Kopf und Ohren – im Bereich des Halses bilden sich Falten, die sich in schwereren Fällen über den ganzen Körper ausbreiten können.
  • Zudem bildet sich Schorf an den Hinterbeinen, der Mähne und dem Schwanzansatz.

Der Tierarzt wird diese Symptome beurteilen und verschiedene dermatologische Untersuchungen durchführen, um die Milbenart zu identifizieren. Darüber hinaus führt er normalerweise verschiedene Tests durch, wie beispielsweise Anbringen und Abziehen von Klebeband auf der Haut des Pferdes. Auf diese Weise entnimmt der Tierarzt Proben, die er unter dem Mikroskop analysiert, um herauszufinden, welche Milbenart der Auslöser für die Beschwerden ist.

Kann man Krätze vorbeugen?

Wenn die Umgebung kalt und feucht ist, überleben die Milben lange Zeiträume fernab von ihrem Wirt. Dadurch können sie sich leichter über Fomiten verbreiten. Mit anderen Worten, über jeden Gegenstand, der mit einem Lebewesen in Kontakt kommt, das potenziell infiziert werden kann.

Bei Pferden können dies Zügel, Decken, Sättel oder andere Gegenstände wie Bürsten sein. Der häufigste Ansteckungsweg ist jedoch der direkte Kontakt mit einem infizierten Tier. Um die Ausbreitung von Räude zu verhindern, ist es wichtig, dass du stets auf die richtige Pflege und ausreichende Hygiene achtest.

Krätze tritt häufig bei Pferden auf, die sich nicht in einem guten Gesundheitszustand befinden.

Wie wird Krätze bei Pferden behandelt?

Wenn du eines der genannten Symptome an einem Pferd bemerkst, solltest du dich an deinen Tierarzt wenden, damit das Tier eine angemessene Behandlung erhält. Darüber hinaus ist es wichtig, dass alle Tiere, die mit dem erkrankten Pferd zusammenleben, ebenfalls behandelt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung zu verringern oder zu verhindern.

Bei der Behandlung von Krätze bei Pferden sind Lindan-Bäder sehr effektiv, aber sie müssen gründlich sein. Darüber hinaus können orale Behandlungen mit Ivermectin, einem Antiparasitikum, das auch bei anderen Tierarten zum Einsatz kommt, ebenfalls hilfreich sein.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Zoetis. Infecciones por ectoparásitos en los caballos.
  • Will A. Haddenn. Enciclopedia Veterinaria Del Caballo, 2009.
  • Vogel Colin, Ana Lima. La salud del caballo: una guía rápida para diagnosticar problemas.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.