Das Riesengürteltier: Eigenschaften und Lebensraum

Das Riesengürteltier, das in Südamerika unter vielen verschiedenen Namen bekannt ist, ist eine Säugetierart der Dasypoda-Familie.
Das Riesengürteltier: Eigenschaften und Lebensraum

Letzte Aktualisierung: 21. Oktober 2021

Das Riesengürteltier ist in Südamerika zu Hause ist, jedoch durch illegale Jagd sowie den Verlust seines Lebensraums vom Aussterben bedroht.

Dieses Säugetier, das in Südamerika unter vielen verschiedenen Namen bekannt ist, gehört zur Gruppe der Dasypoda (Gürteltiere), bildet jedoch eine eigene Gattung. Sein wissenschaftlicher Name ist Priodontes maximus.

Das Riesengürteltier ist das einzige Mitglied einer monotypischen Gattung, die in Südamerika lebt, und überdies das größte Gürteltier der Welt. Sein Name bezieht sich auf seinen starken Panzer, der einen großen Teil seines Körpers bedeckt.

Das Riesengürteltier: Eigenschaften

Erwachsene Exemplare können zwischen 19 und 33 kg wiegen und eine Größe von 75 bis 100 cm erreichen. 

Sein Kopf ist klein und dick, der Rücken ist mit polygonalen Platten bedeckt. Die weit auseinanderstehenden Ohren werden durch die Platten des Panzers getrennt.

Das Riesengürteltier ist an seinem kegelförmigen Gesicht ohne Haare und seiner grau-braunen Farbe zu erkennen. Es hat ungefähr 100 Zähne, alle in derselben Größe.

Obwohl sein Bauch nackt ist, ist der Rest seines Körpers von einer flexiblen Hülle bedeckt, die aus kleinen, grauen Platten mit gelblichen Tönen an den unteren Rändern besteht und in Querreihen angeordnet ist, die auch den Schwanz und die Beine abdecken.

Es hat sehr große robuste Krallen, wobei die mittlere Kralle an den vorderen Extremitäten bis zu 20 cm lang sein kann.

Seine Zunge sondert eine viskose Substanz ab, mit der das Tier Insekten fängt, die seine Hauptnahrungsquelle darstellen.

Das Riesengürteltier hat einen gut entwickelten Geruchssinn, allerdings sind seine anderen Sinne nicht so stark ausgebildet. Es kann keine Farben unterscheiden, doch dies ist für dieses Säugetier auch nicht wichtig, da es nachtaktiv ist. 

Verbreitung und Lebensraum des Riesengürteltiers

Das Riesengürteltier lebt über den gesamten südamerikanischen Kontinent verteilt. Man kann es in Kolumbien im Norden Argentiniens und Venezuela und auch in Guayana finden. Hauptsächlich ist es in der Nähe des Amazonasbeckens beheimatet.

Sein bevorzugter Lebensraum sind tropische Wälder, Auen und Savannen. Daher kann sich das Riesengürteltier an eine Vielzahl von Ökosystemen anpassen.

Es wurde sogar an Orten, die über 500 Metern über dem Meeresspiegel liegen, gesehen. Unabhängig von ihrem Lebensraum, verbringen alle Gürteltiere einen großen Teil ihres Lebens in den von ihnen errichteten Höhlen.

Fortpflanzung und Verhalten des Riesengürteltiers

Diese Gürteltiere pflanzen sich im Sommer fort und sind dann vier Monate lang trächtig. Sie bringen normalerweise nur ein bis zwei Jungtiere zur Welt. In den ersten Monaten erhalten diese Muttermilch.

Riesengürteltiere erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von 9 bis 12 Monaten.

Wie bereits erwähnt, ist das Riesengürteltier nachtaktiv, einsam und lebt unter der Erde. Es kann mehr als drei Kilometer auf Nahrungssuche zurücklegen. Trotz seines starren Aussehens ist es ein sehr wendiges Tier.

Es kann schnell rennen und sehr gut graben. Außerdem ist das Gürteltier in der Lage, auf den Hinterbeinen das Gleichgewicht zu halten, während es sich auf den Schwanz stützt, wodurch es hohe Termitenhügel erreichen und Raubtiere verscheuchen kann.

Im Gegensatz zu kleineren Gürteltieren muss es sich aufgrund seiner Größe und seines starken Körpers bei Gefahr nicht vollständig in seinem Panzer verstecken.

Seine Ernährung besteht hauptsächlich aus Ameisen und Termiten. Es kann jedoch auch Larven anderer Arthropoden, Würmer, Spinnen, Schlangen und Aas verzehren.

Das Riesengürteltier: Erhaltung

Dieses Gürteltier wurde von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Es ist auch im Anhang I (aussterbend) des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) aufgeführt.

Das Riesengürteltier wird in Kolumbien als vom Aussterben bedroht angesehen. In Paraguay sowie Argentinien ist es als stark vom Aussterben bedroht; und in Peru und Ecuador wird es als gefährdet betrachtet. In Uruguay gilt es auf regionaler Ebene als ausgestorben.

Lesetipp: Was sind Warane?

In Venezuela gilt es als gefährdet und ist seit 1983 geschützt. Die Jagd wurde verboten, eine Maßnahme, die 1996 durch ein Dekret ratifiziert wurde, das seinen unbefristeten Schutz festlegt.

Das riesige Gürteltier ist eine fragile Tierart, da es sehr selten ist, eine geringe Fortpflanzungsfähigkeit und sehr spezielle Essgewohnheiten hat.

Die Population in seinem Verbreitungsgebiet ist unbekannt, aber es wird geschätzt, dass es sechs Exemplare pro 100 Quadratkilometern gibt.

Das Riesengürteltier ist durch den Verlust seines Lebensraums und die Jagd auf sein Fleisch (normalerweise als Nahrungsmittel) bedroht. Da das Gürteltier als Proteinquelle sehr geschätzt wird, wurde es in einem großen Teil seiner ursprünglichen Verbreitung intensiv gejagt und ausgerottet.

Das illegale Fangen zum illegalen Verkauf an Sammler kann ebenfalls eine Bedrohung darstellen. Doch es ist schwierig zu wissen, wie viele Tiere dem illegalen Handel zum Opfer fallen.

Darüber hinaus verwenden manche Ureinwohner des Amazonasgebiets seine Klauen, um Ornamente herzustellen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Superina, M., Abba, A.M., Porini, G. y Anacleto, T.C.S. (2009). «Priodontes maximus». Lista Roja de especies amenazadas de la UICN.
  • Wilson, D. E. y D. M. Reeder (Eds)(2005). Mammal Species of the World – A Taxonomic and Geographic Reference. Third edition.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.