Die Tibetantilope: Merkmale und Verhalten

Die Tibetantilope, auch als "Tschirú" bekannt, ist in ihrer Heimat so berühmt, dass sie 2008 als Maskottchen für die Olympiade in Peking gewählt wurde.
Die Tibetantilope: Merkmale und Verhalten

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Die Tibetantilope, auch als “Tschirú” oder “Orongo” bekannt, ist ein in Asien lebendes Säugetier. Es ist in seiner Heimat sehr berühmt und wurde sogar als Maskottchen für die Olympischen Spiele 2008 in Peking gewählt.

Verbreitung und Merkmale

Sie ist eine endemische Art des tibetischen Hochlandes: Man findet sie in hochgelegenen Steppen zwischen 3200 und 5500 Metern über dem Meeresspiegel. Die Tibetantilope liebt offenes Gelände und spärliche Vegetation, sodass sie auch in Nordindien und bestimmten Regionen Chinas und Nepals zu finden ist.

Der wissenschaftliche Name dieser zur Familie der Antilopen gehörenden Tierart lautet Pantholops hodgsonii. Sie ist mittelgroß und die Männchen können eine Schulterhöhe von 85 Zentimetern erreichen und etwa 40 Kilo wiegen (Weibchen sind 10 Zentimeter kleiner und fast 15 Kilo leichter).

Bei dieser Art gibt es einen ausgeprägten Sexualdimorphismus, da die männlichen Exemplare ebenfalls Hörner und schwarze Linien an den Beinen haben. Die Hörner sind nach hinten gebogen und können bis zu 60 Zentimeter lang werden.

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Aber im Gegensatz zu Ziegenhörnern wachsen sie nicht das ganze Leben lang. Die Männchen benutzen ihre Hörner, um in der Paarungszeit ihre Macht zu zeigen.

Beide Geschlechter haben ein dichtes wolliges Fell, das rötlich braun und am Bauch weiß ist. Das Gesicht ist fast vollständig schwarz und im Winter sind die Männchen stärker geprägt, da ihre Körper blasser werden.

Tibetantilope: Verhalten und Fortpflanzung

Die Tibetantilope ernährt sich hauptsächlich von Weidegräsern, Kräutern und Binsengewächsen. Im Winter muss sie im Schnee nach Nahrung graben, da sie recht spärlich ist.

Die Tibetantilope ist sehr schnell

Es ist ein geselliges Tier, was bedeutet, dass es sich in Herden von Hunderten von Exemplaren gruppiert, wenn es auf der Suche nach besseren Weiden zur Ernährung von einem Ort zum anderen wandert. Aber im Allgemeinen bilden diese Antilopen kleinere Gruppen von etwa 20 Tieren.

Es sind sehr scheue und schnelle Tiere. Sie können bis zu 80 km/h erreichen, wenn sie vor einem Raubtier fliehen. Meist handelt es sich um Wölfe, Luchse, Schneeleoparden und Rotfüchse.

Die Weibchen können bis zu 300 Kilometer im Jahr zurücklegen, um zu gebären, während sie sich von der Gruppe und den Männchen entfernen. Im Spätherbst schließen sie sich dann wieder der Herde an.

Was die Fortpflanzung betrifft, so dauert die Brunftzeit von November bis Dezember. Jedes Männchen bildet einen “Harem” von maximal 12 Weibchen – normalerweise sind es vier “Konkubinen” – und vertreibt die anderen Männchen mit bestimmten “Schaustellungen” des Kopfes.

Letztendlich benutzen die Männchen die Hörner, um ihre Macht zu demonstrieren. Zum Beispiel, wenn ein anderes Exemplar zu hartnäckig ist und im Haremgebiet bleibt.

Das Weibchen bringt nur ein Kalb pro Wurf zur Welt. Die Geburt findet zwischen Juni und Juli statt, da die Tragzeit etwa sechs Monate dauert.

Die Jungtiere können bereits 15 Minuten nach der Geburt auf ihren vier Beinen stehen. Sie bleiben ein Jahr (Männchen) beziehungsweise eineinhalb Jahre (Weibchen) bei der Mutter.

Die Tibetantilope lebt in Herden

Im zweiten oder dritten Lebensjahr erreichen diese Antilopen die Geschlechtsreife. Schätzungsweise erreichen sie ein Lebensalter von rund 10 Jahren.

Die Situation der Tibetantilope

Die “Elfe der Hochebene”, wie sie von der lokalen Bevölkerung liebevoll genannt wird, ist eine in China geschützte Art. Es gibt drei Naturschutzgebiete, deren Ziel es ist, sie zu erhalten.

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Die Zahl der Exemplare sank in den 90er Jahren durch Wilderei, da Antilopenwolle wegen ihrer guten Isolierfähigkeit im harten Winter sehr geschätzt wird. Auch Nahrungsmangel ist dafür verantwortlich. Denn diese Tierart muss sich immer mehr zurückziehen, um sich vor Menschen zu schützen.

Aus diesem Grund hat die chinesische Regierung Maßnahmen ergriffen und dank der Hilfe von Freiwilligen nimmt die Bevölkerung der Tibetantilope allmählich wieder zu.

Die Spezies ist nicht mehr vom Aussterben bedroht. Sie wird nun als “fast gefährdet” eingestuft.

 


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