Klapperschlangen: giftige Tiere aus Nordamerika

Klapperschlangen sind aufgrund ihres Giftes sehr gefürchtet, denn es kann sogar tödlich wirken.
Klapperschlangen: giftige Tiere aus Nordamerika

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Klapperschlangen gehören zu der Familie der Vipern, konkret gesprochen zählt man sie zur Gattung der Crotalus. Es sind Tiere, die nur auf dem amerikanischen Kontinent vorkommen und ihr Lebensraum erstreckt sich von Kanada bis Nordargentinien.

Das bezeichnendste Merkmal der Klapperschlangen ist ihr Schwanz, der ihnen ihren Namen verleiht. Es gibt mehr als zwanzig bekannte Spezies von Klapperschlangen, die die giftigsten Schlangen Nordamerikas sind.

Unterschied zwischen Vipern und Nattern

Wie wir bereits erwähnt haben, gehören die Klapperschlangen zu der Familie der Vipern. Angehörige dieser Familie sind normalerweise giftig, auch wenn nicht alle als gefährlich gelten. Nattern hingegen sind es für gewöhnlich nicht. Zumindest können sie kein Gift einspritzen, das uns einen schweren Schaden zufügen kann.

Um eine Viper von einer Natter zu unterscheiden, müssen wir auf ihr Maul und ihre Schuppen achten. Vipern haben für gewöhnlich stromlinienförmigere und kleinere Schuppen und eine spitz zugehendes Maul. Nattern hingegen sind oft größer, haben größere Schuppen und haben keine Schnauze.

Schlange

Das alles gilt nur als generelle Richtlinie, denn jede Spezies hat ihre Eigenheiten. Deshalb ist Vorsicht geboten: Wenn wir eine Schlange antreffen und vermuten, dass sie giftig sein könnte, dann sollten wir uns am besten von ihr entfernen. Oft haben sie mehr Angst vor uns als wir vor ihnen.

Rassel oder Klapperschlangen

Diese Schlangen erkennt man oft schon aus mehreren Metern Entfernung und das liegt am Klang ihrer Rassel. Sie ist eine Struktur aus Knochenscheiben, die gegeneinanderschlagen, wenn sie in Bewegung sind. So kommt es zum typischen Geräusch der Klapperschlange.

Man kann sogar das Alter der Schlangen schätzen, wenn man ihre Rassel betrachtet. Sie tritt auf, wenn die Tiere wachsen. Jungtiere haben sie noch nicht.

Klapperschlangen können länger als zwei Meter werden und bringen etwa vier Kilo auf die Waage. Es sind keine besonders großen Schlangen, doch ihr Gift kann tödlich wirken. Sie greifen aber nicht wahllos an, sondern nur, wenn sie sich gefährdet fühlen.

Das Geräusch, das sie mit ihrem Schwanz machen, ist ein Warnsignal, das erklingt, wenn sie sich bedroht fühlen. So möchten sie ihren Gegner umstimmen. Natürlich kann auch jede Spezies sich unaufgefordert gereizt fühlen, deshalb ist es am besten, vorsichtig mit diesen Schlangen umzugehen.

Wo können wir Klapperschlangen begegnen?

Die Mehrzahl unter ihnen bevorzugt ein Wüstenklima und nur selten findet man sie auf feuchten Böden. Man kann ihnen auch in verlassenen Termitenhügeln, Getreide- und Kaffeefarmen oder in der Nähe von Bauernhöfen über den Weg laufen.

Ganz besonders gerne halten sie sich in den Scheunen auf, wo das Getreide aufbewahrt wird. Das liegt an der Anwesenheit von Ratten, die wiederum den Klapperschlangen als Nahrungsquelle dienen. Genau hier ist dann auch das Risiko am größten, von einer gebissen zu werden.

Schlange in Abwehrhaltung

Einige Arten leben auch in Feuchtwäldern und andere kommen nur nachts aus ihrem Versteck. Ebenfalls sind sie gute Schwimmer, die sogar im Wasser zubeißen können.

Normalerweise klettern die Klapperschlangen nicht auf Bäume, sondern man trifft sie auf dem Boden an. Doch auch hier gibt es einige Ausnahmen und wenn es mal ordentlich geregnet hat, dann können die Tiere schon klettern, um ein trockenes Örtchen zu finden.

In jenen Gebieten, wo man häufiger auf Klapperschlangen trifft, wird empfohlen, lange Hosen und geschlossene Schuhe zu tragen. Des Weiteren sollte man auch auf den Boden achten und immer wissen, wo sich das nächste Ärztehaus befindet oder man das Gegengift bekommt.

Das Gift der Klapperschlangen

Der Biss einer Klapperschlange ist aufgrund des Giftes sehr gefürchtet, denn die Tiere verwenden es, um große Beutetiere zu lähmen und zu entkräften. Ihr Gift ist hochtoxisch: es kann Lähmung, innere Blutungen durch die Zerstörung der Membranen der Venen und Kapillaren, Nekrose und Herzstillstand auslösen.

Vorsicht mit dem Biss von Klapperschlangen

Ein Biss muss schnellstmöglich behandelt werden. Es gibt ein Gegengift, das die Wirkung des Schlangengiftes rückgängig macht und das man sofort anwenden sollte. Dieses Gegengift heilt allerdings nicht die Effekte, die das eigentliche Gift schon hervorgerufen hat. Es neutralisiert seine Wirkung, vermeidet den Tod, doch es heilt nicht die möglichen Wunden, wie etwa Nekrose.

Immunisierung gegen das Gift

Die Injektion kleiner Dosen des Gifts generiert Antikörper. Doch ist die Behandlung abgeschlossen, so fällt die Zahl der Antikörper wieder auf null. Reist du in ein Land, wo es viele dieser Schlangen gibt, dann solltest du dich darüber informieren, wie du sie vermeiden kannst und wie du dich nach einem Biss verhalten musst.


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  • Jon Bragi Bjarnason and Jay WilliamFox. Hemorrhagic metalloproteinases from snake venoms. Pharmacology & Therapeutics. Volume 62, Issue 3, 1994, Pages 325-372.
  • Venomous Animals and Their Venoms: Venomous Vertebrates editado por Wolfgang Bücherl, Eleanor E. Buckley.

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