Der amerikanische Nerz: Lebensraum und Merkmale

In Spanien gilt der amerikanische Nerz als eine exotische invasive Spezies.
Der amerikanische Nerz: Lebensraum und Merkmale
Alejandro Rodríguez

Geschrieben und geprüft von dem Biotechnologen Alejandro Rodríguez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Das Tier, um das es in unserem heutigen Artikel geht, kommt ursprünglich aus dem Norden des amerikanischen Kontinents. Aufgrund seines großen Ausbreitungsvermögens gibt es den amerikanischen Nerz heutzutage auch in Teilen von Europa, Asien und Neuseeland. Finde im Folgenden mehr über ihn heraus.

Der amerikanische Nerz: kurze Entwicklungsgeschichte

Dieses fleischfressende Säugetier wurde zum ersten Mal im Jahr 1777 durch den deutschen Naturalisten Johann von Schreber beschrieben. Der amerikanische Nerz ist ein Teil der Familie der Marder.

Diese Art von Säugetiere zeichnet sich durch ihre fleischliche Ernährung, ihren länglichen Körper und ihr großes Verbreitungsgebiet uas. Es gibt verschiedene bekannte Spezies in der Marderfamilie, wie  etwa das Frettchen, das Wiesel oder den Fischotter.

Heutzutage kennt man zwei Arten von Nerz: den europäischen Nerz (Mustela lutreola) und den amerikanischen Nerz (Neovison vison). Trotz ihrer Verwandschaft haben die neuesten Studien über den amerikanischen Nerz gezeigt, dass dieses Tier viel spezialisierter ist.

Generell gesprochen bedeutet das, dass der amerikanische Nerz viel besser an die Jagd angepasst ist. Die Form seines Schädels und seines Körpers weisen darauf hin.

Morphologische Merkmale

Aufgrund seiner Größe kann man behaupten, dass der amerikanische Nerz ein mittelgroßer Marder ist. Er wird zwischen 31 und 45 Zentimeter lang und wiegt ausgewachsen zwischen 400 Gramm und 1,5 Kilogramm. Diese Variationen, insbesondere, was das Gewicht angeht, hängen von der Jahreszeit und dem Geschlecht ab, da Männchen meist größer sind.

Lebensraum des amerikanischen Nerzes

Die Gliedmaßen dieses Tieres sind kurz aber robust. Zusammen mit der länglichen Form ihres Körpers gibt ihnen dies einen Vorteil, wenn es darum geht, in die Bauten ihrer Beutetiere vorzudringen. Ihr Körper endet in einem dicklichen, mehr oder minder langem Schwanz.

Der Kopf ist klein, doch verglichen mit seinem europäischen Verwandten, ist er mehr nach vorn gerichtet. Die Augen und Ohren sind ebenfalls klein, doch das hindert ihn nicht daran, eine hervorragende Sicht und ein exzellentes Gehör zu haben.

Das Fell dieser Tiere ist dicht und glänzend. Die Färbung ändert sich je nach Jahreszeit. Im Winter gibt es mehr dunkle Exemplare. Im Sommer ist das Fell kürzer und die Farben sind eher gedämpft.

Die Unterlippe und das Kinn des amerikanischen Nerzes sind sehr typisch weiß gefärbt. Diese Farbmuster sind nützlich, um sie von ihren europäischen Verwandten zu unterscheiden, da diese meist auf der Oberlippe einen weißen Flecken haben.

Lebensraum und Verbreitung des amerikanischen Nerzes

Wie auch andere Marderarten bevorzugen diese Tiere einen Lebensraum in der Nähe eines Gewässers. Am häufigsten sieht man sie in Flüssen, Bächen und Seen. Am wohlsten fühlt sich der Nerz, wenn diese Gewässer durch Pflanzen oder Steine am Ufer gesichert sind. Dort graben sie dann sogar ihre Bauten.

Amerikanischer Nerz stellt sich auf die Hinterbeine

Ursprünglich stammt dieser Nerz aus Nordamerika und Kanada. Doch hauptsächlich aufgrund der Pelzindustrie wurde er auch durch Menschenhand in Südamerika, Europa und Asien eingeführt. Dadurch kam es dazu, dass einige der Tiere wilde Populationen auf der ganzen Welt gegründet haben. In Spanien weiß man, dass dieses Tier in bis zu zwölf autonomen Gemeinschaften lebt.

Seine schnelle Ausbreitung hat in verschiedenen Ländern Besorgnis hervorgerufen, da der amerikanische Nerz beginnt, einige einheimische Marderarten zu ersetzen, wie etwa den europäischen Nerz. Die Kampagnen, um seine Ausbreitung zu vermindern, haben in der Mehrzahl keinen Erfolg bewiesen.

Deswegen sind die Kontrollmaßnahmen bei Pelzfarmen heutzutage verschärft und die spanische Regierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise einen Ausrottungsplan oder die Aufnahme dieser Spezies in den spanischen Katalog der exotischen invasiven Spezies.


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