Der Hector-Delfin aus Neuseeland

Der Hector-Delfin ist das kleinste bekannte Meeressäugetier und stammt aus Neuseeland. Es werden zwei Unterarten unterschieden, die in verschiedenen Regionen der Insel leben.
Der Hector-Delfin aus Neuseeland

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Der Hector-Delfin ist endemisch in Neuseeland. Sein wissenschaftlicher Name lautet Cephalorhynchus Hectori, woher auch sein geläufiger Name abgeleitet wird.

Hector-Delfin: Merkmale

Er hat einen robusten Körper, der typisch für die Tiere der Familie der Delphinidae ist. Allerdings ist er jedoch die kleinste Art der ganzen Familie.

Zwischen den Geschlechtern gibt es leichte Unterschiede: die Männchen sind ein wenig kleiner als die Weibchen. Ausgewachsene Exemplare sind zwischen 1,20 und 1,60 Meter lang und wiegen zwischen 40 und 60 Kilogramm.

Der Hector-Delfin ist hellgrau auf dem Kopf mit einem schwarzen Glanz. Er hat einen dunklen „Kragen”, der sich von der Augenregion bis hinter das Atemloch hinzieht. Der Teil, der sich direkt hinter dem schwarzen Punkt seines Unterkiefers befindet, ist weiß, genauso, wie die Region hinter den Flossen, die sich bis zur urogenitalen Zone hinzieht.

Die Flossen, die abgerundete Rückenflosse, die Gegend um das Atemloch und ein großer Teil dieser Region variieren von dunkelgrau bis hin zu schwarz. Seine Schnauze, mit dem schwarzen Punkt, ist nicht sehr prominent. Der Kiefer besteht übrigens aus 24-31 Zähnen pro Reihe.

Auf dem Bauch ist der Hector-Delfin vorwiegend weiß, doch zwischen den Flossen kann es auch etwas schwarz geben, oder einen schwarzen Streifen. Auch an den Achseln kann es kleine weiße Stellen geben und dunkelgrau in der urogenitalen Zone. Die urogenitalen Flecken sind die kleinsten und bei einigen Weibchen gar nicht sichtbar.

Von weitem könnte man denken, dass diese Tiere einfach nur hellgrau sind, die verschiedenen Farbtöne des Delfins kann man nur wirklich sehen, wenn man sich bei gutem Licht an sie annähert.

Cephalorhynchus Hectori ist sein wissenschaftlicher Name

Bevölkerung und Verbreitung

Der Hector-Delfin ist endemisch in Neuseeland. Diese Spezies lebt in einem geographisch sehr begrenzten Lebensraum, kleiner als der jedes anderen Meeressäugers, und wird in zwei Unterarten eingeteilt.

Die Delfine leben zum größten Teil in den südlichen und westlichen Regionen der Insel. In den Sommermonaten konzentrieren sie sich in wenig tiefen Gewässern und im Winter breiten sie sich etwas aus.

Subspezies

Die Spezies Cephalorhynchus hectori teilt man in zwei Unterarten ein:

  • Cephalorhynchus hectori hectori. Sie lebt südlich von Neuseeland.
  • Cephalorhynchus hecotir maui. Lebt nordwestlich von Neuseeland.

Beide Gruppen sind geographisch durch die tiefen Gewässer der Cookstraße und den südöstlichen Punkt der südlichen Insel getrennt. Normalerweise kann man die beiden Subspezies im Sommer sichten, etwa 10 Kilometer von der Küste entfernt. Im Winter sind Sichtungen nicht gewöhnlich.

Es wurden allerdings auch Sichtungen beider Subspezies in Australien und Malaysia gemeldet. Diese haben sich allerdings als fälschlich erwiesen, da die Tiere nicht richtig identifiziert wurden.

Die beiden Subspezies unterscheiden sich leicht. Die Subspezies C. hectori maui hat einen stark reduzierten oder gar keinen dunklen Fleck an der Penisöffnung. Außerdem ist sie ein wenig größer als die C. hectori hectori Subspezies.

Delfin springt über eine Welle

Der Hector-Delfin und Artenschutz

Im Jahr 2008 fügte man den Hector-Delfin auf die Rote Liste der IUCN hinzu, da sich die Zahl der Individuen in den letzten 40 Jahren reduziert hat. Aus diesem Grund klassifiziert man ihn heutzutage als vom Aussterben bedroht.

Die Subspezies C. hectori maui aus der nördlichen Region ist jene, die man als sehr stark bedroht bezeichnet. 

Die hauptsächliche Bedrohung ist der versehentliche Fang durch Fischerei (Netze oder Schleppnetze). Man nimmt an, dass sich die Zahlen dieser Tiere um bis zu 50 Prozent aufgrund dieser Gefahr reduziert haben.

Deshalb hat man 1988 ein Schutzgebiet auf der Banks Halbinsel eingerichtet, wo die Schleppnetzfischerei verboten ist. Das hat die Zahl er gefangenen Exemplare reduziert.

Zu den weiteren Risiken, denen sich diese Tiere ausgesetzt sehen, gehören:

  • Verletzungen durch Schiffsschrauben
  • Verminderung der aquatischen Mittel und des Fischfangs
  • Umweltverschmutzung aufgrund von Abwässern
  • Veränderung ihres Lebensraumes
  • Krankheiten. Die Infektion durch Brucellen kann die Fortpflanzungsfähigkeit dieser Tierart einschränken.

Interessantes über den Hector-Delfin

Manchmal verwechselt man diese Delfinart mit anderen, zum Beispiel dem Delfinus, dem großen Tümmler, oder sogar mit Walen, wie zum Beispiel dem Südkaper. Doch aufgrund ihrer komplexen chromatischen Färbung ist sie eigentlich gut unterscheidbar.

Man nennt den Apnoetaucher William Trubridge den Botschafter der Maui Delfine. Sein Ziel ist es, den Menschen bewusst zu machen, wie wichtig alle Spezies für den Erhalt der Biosphäre sind.

Es handelt sich um sehr aktive und verspielte Tiere. Sie genießen die Wellen und ernähren sich von Krustentieren und kleinen Fischen. Um diese zu fangen, tauchen sie kurz unter, bis zu neunzig Sekunden.


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