Wissenswertes über den Irawadidelfin

Dieser Delfin ist zwar nach einem Fluss benannt, doch eigentlich lebt er in asiatischen Küstenregionen. Ähnlich wie der Beluga schwimmt er sehr langsam und verfängt sich häufig in Fischernetzen. Deshalb ist er vom Aussterben bedroht. 
Wissenswertes über den Irawadidelfin

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Der Irawadidelfin ist in den südöstlichen Küstenregionen beheimatet, doch er ist vom Aussterben bedroht, da er oft in Fischernetzen hängen bleibt. In unserem heutigen Artikel erfährst du Wissenswertes über diese interessante Walart und ihr Verhalten.

Der Irawadidelfin und sein Lebensraum

Wir könnten durch seinen Namen zu dem irrtümlichen Schluss kommen, dass dieser Delfin in dem Fluss Irrawaddy beheimatet ist, der durch Myanmar und China fließt. Doch es handelt sich um ein Meerestier, das sich nur selten im Süßwasser aufhält.

Der Irawadidelfin ist in Südostasien endemisch und kann in den Küstengebieten und in der Nähe einiger Flussmündungen, wie dem Ganges und dem Mekong, beobachtet werden. Doch eigentlich bevorzugt er tropische und subtropische Gewässer. 

Dieser Delfin ist in folgenden Ländern anzutreffen: Australien, Bangladesch, Myanmar, Kambodscha, Philippinen, Indien, Indonesien, Malaysia und Neuguinea.

Der Irawadidelfin: Eigenschaften

Ganz ähnlich wie der Weißwal (Beluga) hat diese Walart, deren wissenschaftlicher Name Orcaella brevirostris lautet, keine spitze Schnauze, wie wir sie von anderen Delfinarten kennen. Der Kopf ist rundlich und der ganze Körper hat eine grau-blaue Farbe, wobei der Bauch etwas heller ist.

Dieser Delfin kann zwischen 90 und 200 kg auf die Waage bringen und wird bis zu 230 cm lang.

Irawadidelfin

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Er hat eine dreieckige Rückenflosse und zwei längliche, große Flossen im oberen Rückenbereich, deshalb schwimmt der Irawadidelfin nur sehr langsam. Er hebt jedoch die Schwanzflosse, um tief ins Wasser einzutauchen.

Der Irawadidelfin: Verhalten und Reproduktion

Dieser Delfin lebt in kleinen Gruppen von nicht mehr als sechs Artgenossen. Maximal konnten Gruppen von 15 Irawadidelfinen beobachtet werden. Auf offenem Meer und am Meeresgrund suchen sie ihr Futter.

Dieses besteht hauptsächlich aus Garnelen, kann jedoch auch andere Krustentiere, Tintenfische und Fische enthalten. Beim Fressen stoßen diese Delfine das aufgenommene Wasser durch das Blasloch am Kopf aus.

Irawadidelfine verwenden verschiedene Laute mit einer Frequenz von bis zu 60 Khz, um sich miteinander zu verständigen.

Irawadidelfin

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Irawadidelfine sind schüchtern und ängstlich. Sie können bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben und atmen, wenn es notwendig ist. Außerdem können sie bei Gefahr auch schneller als gewöhnlich schwimmen und bis zu 25 km/h erreichen.

Zur Fortpflanzung sucht sich das Männchen eine Partnerin innerhalb der Gruppe. Sobald es ein Weibchen gefunden hat, umschlingen sich die beiden Bauch an Bauch zur Fortpflanzung. Nach weniger als einer Minute trennen sie sich dann und schwimmen in unterschiedliche Richtungen.

Danach dauert es 14 Monate lang, bis die kleinen Delfine mit einem Gewicht von rund 10 kg zur Welt kommen.  Sie werden von der Mutter dann zwei Jahre lang gesäugt. Mit sieben bis acht Jahren erreichen die Tiere die Geschlechtsreife. Sie werden bis zu 30 Jahre alt.

Normalerweise nähern sich Irawadidelfine Schiffen oder Boten nicht. Doch sie bleiben oft in Fischernetzen hängen und können dann nicht mehr an die Oberfläche, um zu atmen. Viele Delfine sind dadurch zum Tode verurteilt.

Dies ist einer der Gründe, warum die Irawadidelfine vom Aussterben bedroht sind. Darüber hinaus sind noch weitere Gründe zu erwähnen: die Verschmutzung der Gewässer, der Fang dieser Delfine für Shows in Wasserparks und Zoos und die niedrige Geburtenrate, sowohl in ihrem natürlichen Habitat als auch in Gefangenschaft. 

Es gibt unterschiedliche Projekte, um das Aussterben der Irawadidelfine zu verhindern. Zumindest wird versucht, die menschliche Gefahr zu reduzieren. So gibt es beispielsweise Informationskampagnen für Fischer, damit sie ihre Netze nicht so lange unter Wasser lassen, um so Delfine retten zu können.


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