Sumatra-Orang-Utan: Eigenschaften und Situation

Man sagt, dass dieser Primate dem Menschen am ähnlichsten ist, was auf seine Größe, seinen aufrechten Gang und bestimmte Verhaltensweisen zurückzuführen ist.
Sumatra-Orang-Utan: Eigenschaften und Situation

Letzte Aktualisierung: 02. Juli 2021

Man sagt, dass dieser Primate dem Menschen am ähnlichsten ist, was auf seine Größe, seinen aufrechten Gang und bestimmte Verhaltensweisen zurückzuführen ist. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über den Sumatra-Orang-Utan, eine der Unterarten dieser Gattung.

Sumatra-Orang-Utan: Körperliche Eigenschaften

Sein wissenschaftlicher Name ist Pongo abelii. Es handelt sich um eine der drei Unterarten der Orang-Utan-Familie. Diese Spezies lebt nur im Norden der Insel Sumatra und ist recht schwer zu finden.

Wie bei den meisten Primaten gibt es auch beim Sumatra-Orang-Utan einen gewissen sexuellen Dimorphismus. Die Männchen sind größer und schwerer, nämlich 140 Zentimeter groß und 90 Kilo schwer. Die Weibchen sind dagegen nur 90 Zentimeter groß und 45 Kilo schwer.

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Der Lisztaffe: Merkmale und Erhaltung

Vergleicht man den Sumatra-Orang-Utan mit den beiden anderen Unterarten, so ist er schmäler und sein Gesicht ist länglicher. Außerdem hat das Fell einen helleren rötlichen Farbton.

Sumatra-Orang-Utan: Merkmale

Verhalten und Ernährung

Der gebräuchliche Name der Spezies (Orang-Utan) basiert auf zwei lokalen Wörtern: Orang, was Mensch bedeutet, und Hutan, was Wald heißt. Diese Tierart wird also als “Waldmensch” bezeichnet, was auf bestimmte Verhaltensweisen zurückzuführen ist.

Man hat schon Exemplare beobachtet, die Werkzeuge benutzten, zum Beispiel: Ein Orang-Utan riss einen Ast vom Baum ab, entfernte die kleinen Ästchen, nahm sie an einem Ende und benutzte sie wie eine Schaufel, um Termiten zu suchen.

Er verwendet den gleichen Stock auch dazu, Bienen aus einer Wabe zu vertreiben, um Honig zu fressen. Es konnte auch beobachtet werden, dass er Behälter mit Blättern oder anderen Materialien baut, um Regenwasser zu sammeln und später zu trinken.

Ein weiteres kurioses Verhalten des Sumatra-Orang-Utans hängt mit seiner Fortbewegung durch die Bäume zusammen. Er benutzt Zweige, um mit langsamen und schwankenden Bewegungen von hier nach dort zu gelangen und sich vor seinem Hauptfeind (dem Sumatra-Tiger) zu schützen.

Sumatra-Orang-Utan: Ernährung

Diese Art ernährt sich hauptsächlich von großen, fleischigen Früchten. Sie ergänzt ihre Ernährung mit Insekten, wie Termiten oder Ameisen, Blättern und Baumrinde.

Ganz selten verzehrt der Sumatra-Orang-Utan auch Fleisch, aber hat kein Bedürfnis und keinen Instinkt zur Jagd auf andere Säugetiere. Es handelt sich nur um eine Alternative, wenn es in bestimmten Jahreszeiten an Früchten mangelt. In diesem Fall kann ein Weibchen einen erwachsenen oder älteren Loris (Papageienart) töten und zusammen mit ihren Nachkommen fressen.

Sumatra-Orang-Utan: Aktuelle Situation

Diese Art befindet sich in einem kritischen Zustand und ist vom Aussterben bedroht. Dies ist auf die Abholzung einheimischer Wälder für Palmenplantagen (für die Lebensmittelindustrie) und die Jagd für den illegalen Verkauf (Schwarzmarkthandel für Tiere) zurückzuführen.

Ein weiterer Lesetipp für dich:

Schutz des Borneo Orang-Utan

Dadurch muss sich die Sumatra-Orang-Utan-Population auf die Nordspitze der Insel, in der Provinz Aceh, beschränken. Glücklicherweise wurden dort ein Schutzgebiet und ein Nationalpark (Gunung Leuser) eingerichtet, um diese Primaten zu schützen.

Die Rehabilitation und Wiederansiedlung von in Gefangenschaft befindlichen oder vertriebenen Exemplaren und der Schutz des Waldgebiets haben Erfolge gezeigt, wenn auch langsam. Experten gehen davon aus, dass die Art innerhalb von 20 Jahren nicht mehr vom Aussterben bedroht sein wird und dann nur noch als “gefährdet” eingestuft werden kann.


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  • Wich, S. A., Utami-Atmoko, S. S., Mitra Setia, T., Rijksen, H. D., Schürmann, C., van Hooff, J. A. R. A. M., & van Schaik, C. P. (2004). Life history of wild Sumatran orangutans (Pongo abelii). Journal of Human Evolution. https://doi.org/10.1016/j.jhevol.2004.08.006

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