Der Speerreiher: Lebensraum und Merkmale

Der Speerreiher ist der einzige Vogel, der das Tiefland und die moorigen Wälder Zentralamerikas und des Nordens von Südamerika bewohnt. Trotz der Bemühungen von Forschern ist dieser Reiher weiterhin ein Rätsel. Das liegt daran, dass man nur schwer in seinen Lebensraum vordringen kann. Diesen Vogel zu sichten, ist eine richtige Herausforderung!
Der Speerreiher: Lebensraum und Merkmale
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Der Speerreiher ist ein einzigartiger Vogel, der in im Tiefland und den moorigen Wäldern von Zentralamerika und dem Norden von Südamerika lebt. Es ist extrem schwierig, dieses Tier zu sichten. Das liegt daran, dass der Speerreiher für lange Zeit stillhalten kann.

Die meiste Zeit über handelt es sich um einen Einzelgänger, der es bevorzugt, sich von anderen Reihern fernzuhalten. Während der Paarungszeit gibt es jedoch riesige Kolonien, die bis zu neunhundert Nester umfassen. Dies geschieht während der Regenzeit, wenn das Tiefland überflutet wird.

Trotz der Bemühungen verschiedener Teams von Forschern, ist und bleibt der Speerreiher ein Rätsel. Es gibt nur wenige bekannte Kolonien dieser Tiere, da es Menschen schwerfällt, ihren Lebensraum zu erreichen.

Deshalb ist es den Wissenschaftlern auch noch nicht gelungen, herauszufinden, wie dicht ihr Lebensraum bevölkert ist. Man weiß jedoch genug, um den Speerreiher als eine bedrohte Spezies einzustufen.

Herausstechende Merkmale der Speerreiher

Ein ausgewachsener Speerreiher ist etwa siebzig Zentimeter groß und wiegt ungefähr fünfhundert Gramm. Genau wie andere Vögel, die im Moor und in Sumpfgebieten leben, haben die Tiere lange Beine, mit denen sie durch überflutete Gebiete staksen können.

Speerreiher sitzt auf einem Ast

Ihre Augen sind orangefarben mit rötlichen Tönen und ihr Schnabel ist immer graugrünlich. Um kleine Tiere zu fangen, hat diese Reiherart einen langen, dünnen Hals und Schnabel.

Interessanterweise ist die Färbung des Gefieders nicht das ganze Jahr über gleich. Die meiste Zeit hat der Speerreiher einen schwarzen Kopf mit kurzen dunkelgrauen Federn im Nacken. Der Hals ist dunkelbraun und hat an der Vorderseite einen unverwechselbaren hellbraun-weißen Streifen, der sich bis zur Brust hinunterzieht.

Zur Paarungszeit wächst allerdings sowohl Männchen wie auch Weibchen am Hals ein langes, helles, graublaues Gefieder.

Diese Veränderung ist zwar nicht allzu drastisch, doch sie erfüllt den erwünschten Zweck: im Kontrast zu ihren dunklen Körpern erscheint das helle Gefieder am Hals wie eine Spiegelung der Sonne im Wasser. So ist es noch schwieriger, den Speerreiher zu beobachten.

Verbreitung und Lebensraum

Der Speerreiher ist ein tropischer Vogel, der an den Küsten der zentralamerikanischen Karibik lebt. Man finden ihn auch im Norden von Südamerika vor: er hat einen ausgebreiteten Lebensraum, der fast den ganzen Amazonas-Regenwald umfasst.

Den Speerreiher findet man in Mexiko, Guatemala, Belice, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador, Französisch-Guyana, Surinam, Guyana, Venezuela, Peru, Bolivien und Brasilien.

Er ist ein geschickter Fischer
In Zentralamerika findet man diesen Reiher in der Nähe von Mangrovenwäldern und bewaldeten, süßen Gewässern in der Nähe der Küste. Dies ist der ideale Lebensraum für die Speerreiher, denn am liebsten bleiben sie unter niedrigem Laub versteckt.

In der Amazonas Region bevorzugen sie moorige Zonen von Süßwasser, sowie die Tiefebenen, die während der Regenzeit überschwemmt werden.

Speerreiher ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen und anderen Wirbeltieren, wie zum Beispiel Fröschen und Echsen. In einigen Fällen fressen sie auch Schnecken. Ihre hauptsächliche Ernährungsquelle sind jedoch immer Fische.

Sie halten für lange Zeit still, damit die kleinen Fische sich ihren Füßen annähern. Sind sie erst Mal in Reichweite, dann fängt der Speerreiher sie durch eine schnelle und flexible Bewegung seines Halses.

Selbst wenn es sich um Vögel handelt, die sich normalerweise in der Nähe des Meeresspiegels aufhalten, so haben einige Teams jedoch diese Vogelart auch schon in den Anden auf 2.600 Metern Höhe gesichtet.

Heutzutage bezeichnet man den Speerreiher als eine bedrohte Tierart. Abholzung und Klimawandel haben den Lebensraum dieser Tiere stark beeinträchtigt. Deshalb ist es auch immer schwieriger, diese Reiher zu sichten.


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