Quetzal: ein wunderschöner, geheimnisvoller Vogel

Wie auch bei anderen Vogelarten haben die weiblichen Quetzale ein weniger auffallend gefärbtes Gefieder als die männlichen.
Quetzal: ein wunderschöner, geheimnisvoller Vogel
Paloma de los Milagros

Geschrieben und geprüft von der Biologin Paloma de los Milagros.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Der Quetzal, den man wissenschaftlich als Pharomachrus mocinno kennt, ist einer der emblematischsten Vögel der Gattung der Kleiber in Südamerika. Ihre Färbung und ihre Symbolhaftigkeit verwandeln sie in eine der meistgesuchten Vogelarten, mit all den Problemen, die diese Jagd auf sie mit sich bringt.

Etymologisch gesehen kommt der Name Quetzal aus dem mexikanischen Nahuatl-Wort quetzalli, das soviel wie “schöne, glänzende Feder” bedeutet.

Aufgrund der Schönheit dieses Vogels, sowohl was seine Färbung als auch seine Eleganz betrifft, hat man ihn in der Vergangenheit mit Gottheiten verbunden. So kam es, dass die Azteken ihn mit dem Gott Quetzalcóatl verbanden und die Mayas mit Kukúlkan.

Der heilige Wert seiner Federn war so hoch, dass nur Priester und hohe Regierende sie tragen durften.

Morphologie und Verhalten des Quetzal

Die Durchschnittsgröße dieser Vogelart beträgt zwar etwa vierzig Zentimeter, doch es gibt auch Exemplare, die bis zu einem Meter groß werden. Der größte Teil dieser Länge besteht aus den Schwanzfedern, die am meisten aufgrund ihrer Dimensionen und ihrer auffälligen Färbung geschätzt werden.

Wenn man sich allerdings mit dem Aussehen des Quetzal beschäftigt, so lohnt es sich, zwischen Weibchen und ausgewachsenen Männchen zu unterscheiden. Letztere sehen wesentlich auffälliger aus.

Die Männchen haben vier Deckfedern auf ihrem Schwanzgefieder. Diese sind intensiv leuchtend und smaragdgrün.

Je nach Sonneneinstrahlung können sich auch blaue oder goldene Nuancen ergeben, was ihnen ihren heiligen Aspekt verleiht. Der Bauch ist ganz in knallroten Federn bedeckt, was bei den Weibchen fehlt. Die sind generell eher grün-gräulich und weniger aufmerksamkeitserregend.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bei den Weibchen ist ihr schwarzer Schnabel und der kürzere Schwanz, der weiß mit dunklen Streifen ist.

Sein wissenschaftlicher Name ist Pharomachrus mocinno

Am Liebsten ernährt der Quetzal sich von Avocados, doch auch anderes Obst, wie etwa Beeren und sogar Insekten verschmäht er nicht.

Während der Paarungszeit, die von Februar bis Juni reicht, ist sein Gesang besonders lieblich. Der sanfte Ruf liegt laut einer alten, guatemaltekischen Legende daran, dass der Gesang des Quetzal nach der spanischen Eroberung seine Intensität verlor.

Ihre Nester bauen sie meist in kleinen Baumhöhlen, doch niemals auf dem Boden. Jedes Weibchen legt für gewöhnlich zwei Eier. Beim Ausbrüten wechseln sich die beiden Geschlechter ab.

Nach zwanzig Tagen schlüpfen die kleinen, nackten Küken aus. Nach einem Monat ist ihnen dann ausreichend Gefieder gewachsen, um kurze Flüge durchzuführen und sich selbständig auf Nahrungssuche zu begeben.

Verbreitung und Erhaltungszustand

Der Quetzal lebt in den Wäldern von Mexiko und Zentralamerika. Besonders gerne hält er sich in Gebirgen über 2.000 Meter auf.

Er lebt in den Bäumen, welche die Kronendächer des Dschungels bilden, doch auch vermodernde Bäume, Baumstümpfe oder -löcher, die zuvor von anderen Vogelarten gehackt wurden, macht er zu seinem Zuhause.

Normalerweise handelt es sich um recht inaktive Tiere, die keine großen Veränderungen in ihrem Umfeld schaffen. Die blühende Vegetation aufgrund der permanenten Feuchtigkeit bietet ihm einen reichlichen Vorrat an Früchten das ganze Jahr über.

Prachtvoller Vogel im Flug

Heutzutage betrachtet ihn die International Union for the Conservation of Nature (IUCN) als fast vom Aussterben bedroht. Paradoxerweise sind sein attraktives Äußeres und seine mythologische Vergangenheit diejenigen Faktoren, die ihm am meisten Schaden zufügen. Sie sind der Grund dafür, dass man ihn jagt und illegal mit ihm handelt.

Nach dem Fang ist der Quetzal unfähig, in Gefangenschaft zu überleben, weshalb er kurz darauf stirbt.

Außerdem sind auch die Klimaveränderungen und die Zerstörung seines Lebensraumes daran mitschuldig, dass fast die Hälfte der Brutstätten verloren gingen. Das trägt natürlich auch Nachwirkungen auf zukünftige Generationen.


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