Das Taubenschwänzchen und seine Rolle bei der Bestäubung

Das Taubenschwänzchen ist ein gefräßiger Bestäuber. Mit seinem charakteristischen Flug spielt dieser Schmetterling eine Schlüsselrolle bei der Bestäubung kleiner Blüten.
Das Taubenschwänzchen und seine Rolle bei der Bestäubung
Miguel Mata Gallego

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Miguel Mata Gallego.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), auch Kolibrischwärmer genannt, ist ein wunderschöner Tagschwärmer. Aufgrund seiner hervorragenden Flugfähigkeit und seines unersättlichen Appetits spielt er eine wichtige Rolle bei der Bestäubung vieler Wildpflanzen und Obstgärten.

So anekdotisch diese Eigenschaft auch sein mag, so wichtig ist es aber auch, die wesentliche Bedeutung der Pflanzenwelt in unseren Ökosystemen hervorzuheben. Schließlich stellt sie die Grundlage der Nahrungskette dar, die alle Lebewesen miteinander verbindet. Und daher ist die Existenz von Bestäubern, die ihre Fortpflanzung fördern, von grundlegender Bedeutung.

Das Taubenschwänzchen, ein außergewöhnlicher und einzigartiger Tagschwärmer

Das Taubenschwänzchen ist zweifelsohne ein eigentümliches Insekt. Es gehört zur Familie der Sphingidae, einer Gruppe von Schwärmern, die sich durch ihre besonders abgerundete Form und ihre schmalen und großen Flügel auszeichnen. Das Wort „Sphinx“ in Sphingidae bezieht sich auf die atypische Form ihrer Larven, deren erhabene Köpfe an diese mythologische Figur erinnern.

Viele glauben, dass dieses Insekt ein Schmetterling ist, da es im Gegensatz zu anderen Nachtfaltern tagsüber aktiv ist. So ist es durchaus üblich, das Taubenschwänzchen auf den Feldern Südeuropas fliegen zu sehen und sein charakteristisches Summen zu hören. Das Taubenschwänzchen ist eines der beeindruckendsten geflügelten Insekten, das die Tierwelt zu bieten hat.

Das Taubenschwänzchen weist Tagesgewohnheiten auf

Vogel oder Schmetterling?

Obwohl die Familie, zu der der Kolibri gehört, bereits besonders ist, weist auch diese Insektenart eine Reihe von Besonderheiten auf. Am auffälligsten ist beispielsweise die kuriose Flugweise des Taubenschwänzchens, die an die eines Kolibris erinnert.

Sein langer Saugrüssel und die Geschwindigkeit, mit der das Taubenschwänzchen mit den Flügeln schlägt, sind denen des Kolibris sehr ähnlich; ein Grund dafür, dass es auch als Kolibrischwärmer bekannt ist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen diesen seltsamen Schmetterling aufgrund seiner besonderen Art, an Blüten zu schlürfen, bereits mit diesem Vogel verwechselt haben.

Das Taubenschwänzchen – ein gefräßiger Bestäuber

Das Taubenschwänzchen ist ein ausgezeichneter Bestäuber, der bei Gärtnern sehr geschätzt ist. Seine große Transportkapazität liegt in der Geschwindigkeit und Kontrolle seines Fluges, die es ihm ermöglicht, Pollen von vielen Blüten gleichzeitig zu sammeln. Es ist üblich, ihn auf der Suche nach süßem Nektar hektisch von Blüte zu Blüte fliegen zu sehen.

Ebenso können sich diese Falter perfekt daran erinnern, welche Blumen sie bereits besucht haben und wo sich bestimmte Blumengruppen befinden. Aus diesem Grund kommt es nicht selten vor, dass ein und derselbe Taubenschwanz über einen längeren Zeitraum hinweg dieselbe Blüte besucht.

Diese Insekten sind in der Lage, sich daran zu erinnern, wo es in beträchtlicher Entfernung Blumen mit Nektar gibt.

Ein große Hilfe für Wildpflanzen

Das Taubenschwänzchen ist praktisch in ganz Eurasien zu finden, aber die Exemplare aus den nördlichsten Gebieten sind wandernd, da sie den kalten Wintern nicht standhalten können. Einigen Veröffentlichungen zufolge scheint dieses Insekt eine Vorliebe für Salbei-, Rosmarin-, Distel- und Eisenkrautblüten zu haben, die typisch für die Berg- und Buschlandschaften des Mittelmeerraums sind.

In Gebieten, die über Gras und niedriges Gestrüpp verfügen und frei von Wäldern sind, ist dieses Insekt häufiger anzutreffen.

Der enorme energetische Aufwand, den der Kolibrischwärmer betreibt, ist ein weiterer Faktor, der erklärt, warum sie so viele Blumen bestäuben müssen. Diese Fähigkeiten machen diesen Schmetterling natürlich zu einem Schlüsselfaktor in vielen Ökosystemen. Tatsächlich sind Insekten jedoch im Allgemeinen äußerst wichtig für die Gesundheit eines jeden Gartens.

So lockst du das Taubenschwänzchen in deinen Garten

Die große Kapazität und Geschwindigkeit der Bestäubung durch diesen Schmetterling macht es interessant, ihn zur Bestäubung der Blumen eines Gartens oder Obstgartens einzusetzen. Einige Dinge, die du unternehmen kannst, um den Kolibrischwärmer in deinen Garten zu locken, sind die folgenden:

  • Habe eine große Vielfalt an bunten und auffälligen Pflanzenarten in deinem Garten, die diese Insekten bestäuben wollen.
  • Wenn du Pflanzen in deinem Garten hast, die mit Nektar beladen sind, ist das genau das, wonach diese Insekten suchen. Zu den Blumen, die diese Tiere bevorzugen, zählen beispielsweise Tulpen oder Salbei. Beide Arten findest du in praktisch jedem Geschäft, das landwirtschaftliche Artikel verkauft.
  • Wenn du deine Blumen nahe beisammen pflanzt, erleichtert dies dem Taubenschwänzchen die Bestäubung. Und natürlich kann der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden ebenfalls ein entscheidender Faktor sein.
Bestäuber spielen eine wichtige Rolle, wenn es um unsere Ökosysteme geht

Die Rolle von Bestäubern in unseren Ökosystemen

In den vorangegangenen Absätzen hast du erfahren, über welch enorme Bestäubungskapazität der Kolibrischwärmer verfügt. Und die Bedeutung von Bestäubern für das reibungslose Funktionieren von Ökosystemen ist dir sowieso schon bekannt.

Leider sind viele von ihnen jedoch durch menschliches Handeln bedroht. Zum Beispiel durch die Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen und durch den Einsatz von Pestiziden und Agrochemikalien in der Industrie.

Wenn wir unsere natürliche Umwelt schützen wollen, ist es daher von entscheidender Bedeutung, dass wir einen der wichtigsten Teile der Nahrungskette nicht beschädigen.


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  • Kelber, A., & Henique, U. (1999). Trichromatic colour vision in the hummingbird hawkmoth, Macroglossum stellatarum L. Journal of Comparative Physiology A184(5), 535-541.

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