Skorpione - 8 Dinge, die du wissen solltest

Skorpione werden oft dämonisiert, doch diese Spinnenartigen sind gar nicht so gefährlich wie man versucht, uns glauben zu machen. Ihr größter Feind ist der Mensch, der sie als Haustiere hält und sie tötet.
Skorpione - 8 Dinge, die du wissen solltest
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Wenn man einen Artikel über Skorpione liest, dann geht es normalerweise immer darum, wie fürchterlich diese Kreaturen sein können. Doch ihren schlechten Ruf haben sich die Skorpione wirklich nicht verdient. In unserem Beitrag haben wir einige ausgezeichnete Informationen über diese Tiere, damit du verstehst, dass es sich um unglaubliche Lebewesen mit überraschenden Fähigkeiten handelt.

1. Skorpione sind giftige Spinnentiere

Skorpione sind Gliederfüßler, die zu der Klasse der Spinnentiere gehören. Zu den Spinnentieren (auch Arachnide genannt) zählen ebenfalls die Spinnen, Zecken und Milben. All diese Tierarten haben einen Körper mit zwei Sektionen und acht Füßen.

Gift des Skorpions

Alle Skorpione stellen Gift her. Der furchterregende Schwanz besteht aus fünf Bauchsegmenten, die nach oben gekrümt sind. Der Stachel ist am letzten Segment, das man auch Telson nennt. Dort wird das Gift produziert. Ganz am Ende ist dann die scharfe Struktur in Form einer Nadel, durch die Skorpione ihrer Beute das Gift einspritzen.

Ein Skorpion kann kontrollieren, wann er Gift produziert und wie viel er einspritzt, je nachdem, ob er eine Beute töten muss oder sich vor Raubtieren verteidigt.

2. Skorpione sind für Menschen meist nicht so gefährlich

Abgesehen von wenigen Ausnahmen können Skorpione beim Menschen nicht besonders viel Schaden anrichten. Von den fast 2.000 Arten von Skorpion, die man weltweit kennt, produzieren nur 25 ein Gift, das stark genug ist, um einen erwachsenen Menschen in Gefahr zu bringen.

Kleine Kinder stehen unter dem größten Risiko, einfach weil sie nicht so groß sind. In den USA gibt es nur einen Skorpion, vor dem man sich in Acht nehmen sollte. Der Arizonaskorpion (Centruroides sculpturatus) hat ein Gift, das stark genug ist, um ein kleines Kind zu töten.

Skorpione aus Arizona

Glücklicherweise ist das Gegengift in Ärztehäusern leicht erhältlich, weshalb es nur selten Tote gibt.

3. Skorpione gebären lebendig

Im Gegensatz zu Insekten, die für gewöhnlich Eier außerhalb ihres Körpers ablegen, produzieren Skorpione Junge, die schon lebendig geboren werden. Die Tragzeit kann sehr kurz sein und nur etwa zwei Monate betragen, doch bei anderen Spezies sind es bis zu 18 Monaten. Nach der Geburt krabbeln die Neugeborenen auf den Rücken ihrer Mutter, wo sie geschützt leben, bis sie zum ersten Mal die Haut wechseln.

4. Skorpione gib es schon sehr lange auf unserem Planeten

Diese Lebewesen haben sich aus riesigen Tieren entwickelt, die etwa einen Meter lang waren und aus dem Meer kamen. Fossile Fundstücke beweisen, dass sie sich morphologisch bis jetzt nicht verändert haben.

Die ersten Vorfahren des Skorpions lebten wahrscheinlich im Meer und könnten sogar Pflanzengallen gehabt haben. Während des Silurs vor 420 Millionen Jahren sind einige dieser Tiere an Land gekommen. So kann man sagen, dass die Vorfahren der Skorpione sogar schon vor den Dinosauriern gelebt haben.

5. Diese Tiere können alles Mögliche überleben

Jetzt, wo wir wissen, wie lange es sie schon gibt können wir uns auch vorstellen, wie widerstandsfähig diese Lebewesen sind. Ihre normale Lebenserwartung beträgt zwar zwischen zwei und drei Jahren, doch einige Skorpione können bis zu 25 Jahre alt werden. Es handelt sich einfach um Überlebenskünstler.

Ein Skorpion kann ein ganzes Jahr ohne Futter oder Wasser überleben. Das liegt daran, dass er seinen Stoffwechsel herunterfahren kann, wenn es gerade nicht viel Futter gibt. Dank seiner sogenannten Buch- oder Fächerlungen kann er stundenlang unter Wasser bleiben und auch das überleben.

Skorpione leben in harten und trockenen Lebensräumen. Sie haben einen sehr langsamen Stoffwechsel und brauchen nur ein Zehntel des Sauerstoffs, den die Mehrzahl der Insekten benötigt.

Sie haben eine hohe Widerstandskraft gegen die Effekte von radioaktiver Strahlung gezeigt. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, einen nuklearen Angriff zu überstehen, bei ihnen viel höher als bei der Mehrzahl anderer Tiere liegt.

Skorpione sind derart anpassungsfähig, dass es kein Wunder ist, dass man sie auf allen Kontinenten der Welt außer der Antarktis antreffen kann.

6. Skorpione fressen fast alles, was sie kriegen können

Es handelt sich um nachtaktive Jäger. Die Mehrzahl von Skorpionen ernährt sich von Insekten, Spinnen und anderen Gliederfüßlern, doch einige bevorzugen auch Larven und Erdwürmer.

Fütterungszeit für den Skorpion

Größere Skorpione fressen auch größere Beutetiere. Man weiß sogar von einigen Arten, die sich durch kleine Nagetiere und Echsen ernähren. Während viele alles fressen, was ihnen appetitlich erscheint, gibt es andere, die sich auf bestimmte Beutetiere spezialisiert haben, wie beispielsweise bestimmte Käferfamilien oder Buddelspinnen. Eine hungrige Mutter frisst sogar ihre eigenen Jungen, wenn es sonst nichts gibt.

7. Sie leuchten im Dunkeln

Die Wissenschaftler streiten sich immer noch über den Grund, doch Skorpione leuchten unter ultraviolettem Licht. Die Haut des Skorpions absorbiert das ultraviolette Licht und reflektiert es als sichtbares Licht.

Fluoreszenz bei Skorpionen

Dadurch hat man viele Skorpionspezies dokumentieren können. Selbst die Fossilien von Skorpionen können noch Fluoreszenz von sich geben, obwohl sie Hunderte von Millionen Jahren in Fels eingebettet waren.

8. Skorpione tanzen, bevor sie sich paaren

Das Fortpflanzungsritual bei Skorpionen ist sehr interessant und enthält sogar einen Tanz. Der beginnt, wenn das Männchen und das Weibchen Kontakt aufnehmen. Während des Tanzes findet das Männchen dann einen angebrachten Platz für seine Samenpakete.

Skorpione bei der Paarung

Hat er die erstmal abgelegt, dann leitet er das Weibchen über das Samenpaket. Sie legt dann ihre genitale Öffnung über den Ort, um das Sperma aufzunehmen. In der Natur entfernt sich das Männchen für gewöhnlich schnell vom Ort, nachdem die Paarung stattgefunden hat. In der Gefangenschaft frisst das Weibchen oft ihren Partner auf.


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