Lerchen: Erhaltungszustand der Spezies

Die Zahlen der Dupontlerche sind seit mindestens zehn Jahren jährlich um vier Prozent zurückgegangen. Deshalb ist sie heutzutage eine Spezies, auf deren Schutz man besondere Acht geben muss.
Lerchen: Erhaltungszustand der Spezies
Luz Eduviges Thomas-Romero

Geschrieben und geprüft von der Biochemikerin Luz Eduviges Thomas-Romero.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Lerchen sind eine der sechsundzwanzig Steppenvögelarten auf der iberischen Halbinsel. Diese Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie ihr Nest auf dem Boden baut, sich typisch auf dem Boden fortbewegt und eine Tarnfärbung hat, die sich stark an ihr Umfeld angleicht.

Ein emblematischer Fall ist die Dupontlerche (Chersophilus duponti), da alle Exemplare Europas in Spanien leben. Bekannte Autoren wie Chaucer und Shakespeare haben diese kleine Vogelart in der Literatur bekannt gemacht – größtenteils wegen ihres herrlichen, morgendlichen Gesangs.

So kommt es, dass diese Lerchen in ihren Werken das Morgengrauen symbolisieren. In unserem Artikel möchten wir dir ein wenig mehr über das Leben und die Gefahren berichten, denen sich diese kleine Sängerin stellt.

Merkmale der Lerchen

Die Dupontlerche ist ein Mitglied einer Familie von Vögeln, die man Auladidae nennt, die gleichzeitig zu den Singvögeln gehört. Es sind kleine Tiere, die etwa elf Zentimeter lang werden. Ihre geringe Größe hilft ihr, gemeinsam mit ihrem bräunlichen Gefieder, nur schwer erkannt zu werden.

Ihre Tarnung ist sogar so erfolgreich, dass man sie unter Vögelbeobachtern auch als das “Gespenst der Heide” kennt. Lerchen bevorzugen weite, offene Landschaften, große Wiesen und trockene oder halbtrockene Gegenden.

In Spanien trifft man diese Tiere hauptsächlich in den Wiesengegenden von Layna in der Provinz von Soria oder im Tal vom Ebro im Nordosten des Landes an. Es gibt sie aber auch im Rincón von Ademuz und überall, wo es Rosmarin (Rosmarinus officinalis) gibt.

Gesang

Lerchen singen morgens, ihre Stimmen erklingen in der ersten Stunde vor dem Morgengrauen. Ihr Geträller ist sehr melodiös und sie singt äußerst inbrünstig.  Der variierte Gesang enthält auch Warn- und Stresstöne, doch jene, die man am häufigsten hört, ist ihr Gesang und revierbezogenes Geträller.

Singende Lerche im Feld

 

Männchen singen im Flug und verteidigen so ihre Fortpflanzungsreviere und ziehen ihre Partner an. Bei anderen Lerchenarten hat man zwar auch bei den Weibchen den Gesang registriert, doch bei der Dupontlerche gibt es keinen Beweis dafür, dass die Weibchen singen.

Die Ernährung der Lerchen

Diese kleine Vogelart ist ein Allesfresser und ernährt sich, wenn er sich am Boden befindet. Am liebsten mögen die Vögel Insekten, von denen sie eine breite Vielfalt fressen. Doch sie verschmähen ebenfalls keine Körner, Gräser, Sprossen, Obst und Blumen.

Nest und Fortpflanzung

Wie schon zuvor erwähnt, baut die Dupontlerche ihr Nest auf dem Boden. Sie wählen den Standort so aus, dass ihr Nest durch ein Gebüsch, Unkrautbüschel, Erdhügel oder Steine geschützt ist. Das Nest bildet dabei die Form eines Bechers.

Das Weibchen legt etwa drei bis fünf Eier, die es dann alleine ausbrütet. Es gibt zwar nicht viel Information über den Brutprozess, doch man nimmt an, dass er zwölf Tage dauert. Die Jungen verlassen das Nest dann am neunten Tag ihres Lebens.

Die Fortpflanzungszeit dieser Spezies reicht von Ende März bis Anfang Juli. Die Lerchen verbringen das ganze Jahr über in den Gegenden, in denen sie sich fortpflanzen.

Es ist auch interessant zu erfahren, dass zwischen 46 und 84 % der Nester dieser Vogelart von Raubtieren angegriffen werden.

Lerchen sind vom Aussterben bedroht

Mindestens während der letzten zehn Jahre hat sich die Zahl der Lerchen jährlich um vier Prozent vermindert, weshalb diese Spezies heutzutage als besonders schutzbedürftig gilt. In Spanien hat man die Lerche als eine vom Aussterben bedrohte Spezies klassifiziert. Die Kriterien, die hierbei mit in Betracht gezogen werden sind die Zahlen der Tiere und die Verbreitung.

Chersophilus Duponti ist der wissenschaftliche Name der Dupontlerche

Die Klassifizierung der Lerche untersteht der Regelung, dass ihre Verbreitung weniger als 500 Quadratkilometer beträgt. Außerdem ist die Zahl der Tiere sehr fragmentiert, da die Mehrzahl der Exemplare an nur vierzehn Orten verteilt lebt.

In Europa ist diese Tierart im Anhang 1 der Richtlinie für Vögel (Dir. 79/409/CEE), was bedeutet, dass es sich um eine Spezies handelt, die unter Erhaltungsmaßnahmen steht.

Gründe für das Verschwinden der Lerchen

Experten nehmen an, dass die Steppenvögel die meist bedrohte Gruppe in Europa sind, die unter dem größten Risiko stehen, in den nächsten Jahrzehnten auszusterben. Dabei ist die Dupontlerche jener Vogel, der den schlimmsten Rückgang an Zahlen in Spanien erlebt.

Klimaveränderungen spielen hierbei eine große Rolle. Weitere Ursachen, die den Vogel ebenso schwer betreffen, sind fehlende Nahrung und der Verlust des Lebensraums.

Lebensraum der Lerchen

Die Lerche ist von offenen, trockenen und warmen Gegenden mit niedriger Vegetation abhängig. Solche Nischen findet man in der kulturellen Landschaft von Zentraleuropa immer weniger vor. Menschliche Aktivität und verstärkte Landwirtschaft haben den Lebensraum der Lerchen in Europa verändert. Die Steppe hat folglich darunter gelitten und ist geschrumpft.

Die starke Verminderung in den Zahlen der Dupontlerche hat dazu geführt, dass man sich der Notwendigkeit einer nationalen Erhaltungsstrategie in Spanien bewusst wurde. Diese Strategie enthält Maßnahmen, um die Bevölkerungen zu schützen und ihre langfristige Erhaltung zu ermöglichen.

Die Erhaltungsstrategie für die Dupontlerche beinhaltet auch Maßnahmen, um ihren Lebensraum zu schützen, neue Entwicklungen in diesen Gegenden zu vermeiden und ein Lebensraummanagement durchzuführen.

Schutz und Management ihres Lebensraums, eine unvermeidliche Verantwortung

Die Experten raten dazu, den Lebensraum dieser Spezies zu bewahren und somit eine Art von natürlichem Flur zu schaffen, in dem bestehende Bevölkerungen leben können und auch neue hinzukommen könnten.

Sie gehen davon aus, dass zweihundert Hektar das Minimum sind, um der Dupontlerche ausreichend Lebensraum zu ermöglichen. Vor kurzem wurde die Situation dieser vom Aussterben bedrohten Vogelart durch ein Forschungs- und Erhaltungsprogramm der spanischen Regierung  gefördert.


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